„Viele neue Anleger drängen in den Immobilienmarkt!"

21.11.2013

Seit 28 Jahren beschäftigt sich die Thamm & Partner GmbH mit Baudenkmälern und Sanierungsobjekten, die Standortschwerpunkte liegen neben Berlin in Potsdam, Leipzig und Görlitz. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Neubauobjekte.

Seit 1999 ist die IVM GmbH als Gesamtvertriebsleitung für Thamm & Partner tätig. finanzwelt sprach mit IVM-Geschäftsführer Jörg Walter über die Pläne des Unternehmens für 2014 und mögliche Regulierungsmaßnahmen im Immobilienbereich.

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finanzwelt:** Im Seit 1999 ist die IVM GmbH als Gesamtvertriebsleitung für Thamm & Partner tätig. finanzwelt sprach mit IVM-Geschäftsführer Jörg Walter über die Pläne des Unternehmens für 2014 und mögliche Regulierungsmaßnahmen im Immobilienbereich.& Partner Anleger der ersten Stunde auszahlen, die über ihr Kapital verfügen wollen. Wie verlief das Geschäftsjahr 2013 für das Unternehmen? Womit können Anleger rechnen?

Walter: Im Dezember plant Thamm & Partner, Anlegern auf Basis der Bilanz 2012 eine Abfindungszahlung in Höhe von ca. 180 % der eingezahlten Summe zu leisten. Dabei handelt es sich um die Rückzahlung von stillen Beteiligungen, die nach Ende der zehnjährigen Laufzeit fällig werden. Die Abfindungszahlung entspricht einem jährlichen Wertzuwachs von ca. 8 %. Allerdings bleiben erfahrungsgemäß zwischen 65 und 70 % der Anleger im Unternehmen investiert und verlängern die Laufzeit.

finanzwelt: Welche Projekte sind im neuen Jahr geplant?

Walter: Im neuen Jahr ist die Realisierung zahlreicher Projekte vorgesehen, einige davon laufen bereits. In Leipzig geht mit dem Salomonstift ein Großprojekt in die Fertigstellung. In Berlin haben wir im Prenzlauer Berg ein historisches Gründerzeitgebäude im Vertrieb und gleich mehrere Baudenkmäler in Potsdam. Auch in Görlitz wird fleißig gebaut. Im Bestand befinden sich über 60 Objekte mit mehr als 560 Wohnungen.

finanzwelt: Welche Immobiliengrößen verkaufen sich derzeit am besten?

Walter: Das hängt stark von der Mikro- und Makrolage ab. In groben Zügen lässt sich auf Nachfrageseite aber feststellen, dass in Potsdam und Berlin große Wohnungen beliebt sind, in Leipzig verspüren wir hingegen eine sehr große Nachfrage nach kleineren Wohneinheiten. Das haben wir in unserem Objekt Salomonstift, auch unter Berücksichtigung der Nähe zur Universität, umgesetzt.

finanzwelt: Das neue Vermittlerrecht und die AIFM-Regulierung haben die Vermittler verunsichert, viele suchen nach neuen Geschäftsfeldern. Ist dies im Immobilienbereich spürbar?

Walter: Die AIFM-Richtlinie betrifft uns nicht. Wir machen ein reines Handelsgeschäft und bieten kein geschlossenes Konstrukt an, gehören auch nicht zum Finanzmarkt. Wir können deshalb in unserem Geschäftsbereich keine gravierenden Veränderungen auf Seiten des Vertriebs feststellen. Es sind vielmehr Veränderungen auf der Käuferseite festzustellen, allerdings für uns sehr positive: Wir könnten derzeit mehr Objekte verkaufen als geplant. In einer solchen Marktsituation ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu behalten und auf Lage und Qualität fokussiert zu bleiben. Das schätzen unsere Kunden insbesondere in diesen aufgeregten Zeiten, in denen viele neue Anleger in den Immobilienmarkt drängen. Die neue Vermittlerrichtlinie ist auch für uns und die gesamte Branche eine Herausforderung, damit wird ein neues Kapitel in der Finanzdienstleistung aufgeschlagen. Langfristig wird der einzelne Berater durch größere Transparenz und mehr qualifizierte Aufklärung profitieren. Wir unterstützen nach wie vor die Ausbildung und Qualifizierung des Finanzberaters.

finanzwelt: Baufinanzierungsvermittler sollen bald strenger reguliert werden, dies sieht die europäische Wohnimmobilienkreditrichtlinie vor. Erwarten Sie weitere Regulierungsmaßnahmen im Immobilienbereich?

Walter: Ich bin überzeugt, dass es weitere Regulierungsmaßnahmen geben wird, auch im Immobilienbereich. Man sollte aber nicht allzu viele Sorgenfalten bekommen. Wenn Regulierungen sensibel umgesetzt werden, wirken sie sich häufig sogar positiv auf die Branche aus. Wir haben für unser Geschäft bereits die Weichen gestellt. Unsere Grundlage lässt mich sehr entspannt und äußerst positiv in die Zukunft blicken.

(Das Interview führte Kim Brodtmann)

Interview mit Jörg Walter - Printausgabe 06/2013