Versicherungsangestellte im Innendienst streiken
14.05.2015
Die Auswirkungen für die Bevölkerung halten sich in Grenzen, wenn die Angestellten der Versicherer streiken. Die Lokführer sind da eher die Vermittlungsunternehmer und die sind zumeist Selbständige.
2015-05-15 (fw/db) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Versicherungsbeschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen, um vor der dritten Verhandlungsrunde am 22. Mai 2015 Druck auf die Arbeitgeber zu machen, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.
Die zweite Verhandlungsrunde für die rund 174.000 Versicherungsangestellten des Innendienstes war am 28. April 2015 in Köln ergebnislos beendet worden, weil laut ver.di, der Arbeitgeberverband für das Versicherungsgewerbe in Deutschland ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt hatten.
„Das Angebot aus der zweiten Runde ist nicht akzeptabel“, betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister. „Die Kolleginnen und Kollegen reagieren darauf mit Empörung. Zu Recht fordern sie Wertschätzung und Respekt für ihre sich grundlegend verändernden und intensivierenden Tätigkeiten. Deshalb erwarten wir ein Angebot, das die Arbeit der Beschäftigten und ihr Engagement anerkennt.“
Die Beschäftigten in der Assekuranz hätten, nach Auffassung der Gewerkschaft, einen maßgeblichen Teil zu den guten Unternehmensgewinnen von 2014 und den guten Ergebnissen, die für 2015 erwartet werden, beigesteuert. Deshalb erwarteten diese jetzt eine angemessene Erhöhung ihrer Gehälter.
ver.di habe daher zu Warnstreiks aufgerufen, die 12. und 13. Mai in Baden-Württemberg in Karlsruhe und Stuttgart stattgefunden haben. Am 13. Mai folgten Warnstreiks in Hannover, Bremen und München. In der kommenden Woche folgen am 19. Mai Münster, am 21. Mai Düsseldorf, Köln und Koblenz sowie am Verhandlungstag, am 22. Mai, Hamburg und Kiel.
ver.di fordert für die Versicherungsangestellten des Innendienstes 5,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 160 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen für jedes Ausbildungsjahr 60 Euro mehr erhalten. Des Weiteren sollen Regelungen zur unbefristeten Übernahme nach der Ausbildung vereinbart werden.
Das Arbeitgeberangebot aus der zweiten Verhandlungsrunde beinhaltet 6 Nullmonate und würde bezogen auf die ersten zwölf Monate ein tatsächliches Plus von lediglich 0,8 Prozent ergeben. Die Gehälter sollen zum 1. Oktober 2015 um 1,6 Prozent und dann jeweils ein Jahr später zunächst um 1,4 und dann um 1,2 Prozent angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages würde 36 Monate betragen. Dieses Angebot hat ver.di als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen.
Die dritte Verhandlungsrunde zwischen dem Arbeitgeberverband für das Versicherungsgewerbe (AGV) und ver.di findet am 22. Mai in Hamburg statt.
Dietmar Braun