Versicherer setzen auf Flugzeuge
17.05.2017
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Eine Studie des Asset- und Investmentmanagers KGAL unter internationalen institutionellen Investoren zeigt, dass Versicherer die dominanten Akteure in der Asset-Klasse Aviation sind. Am stärksten ausgeprägt ist das Interesse für die Anlageform Debt Fonds mit 25 %.
Mehr als die Hälfte, nämlich 61 %, aller Teilnehmer an der Markstudie Aviation von KGAL waren Versicherungsgesellschaften. Dahinter folgen Pensionsfonds und Pensionskassen, die zusammen 25 % ausmachten und Versorgungswerke, mit 14 %.
28 % der befragten Investoren beabsichtigen erste oder verstärkte Investitionen in die Asset-Klasse Aviation. 17 % der Umfrageteilnehmer planen weiterhin regelmäßige Investments, wobei sich die Versicherer als die dominanten Akteure erweisen.
Das am häufigsten genannte vorrangige strategische Ziel, das die Anleger mit Alternativen Investments verfolgen, ist Portfolio-Diversifikation, das mit 95 % der Nennungen nur hauchdünn vor dem Ziel der Renditeoptimierung liegt, das für 94 % der Befragten ein vorrangiges strategisches Ziel ist. Deutlich dahinter folgen die verringerte Volatilität der Anlagen, das von 83 % der Befragten genannt wurde. Für gerade einmal 56 % ist die Optimierung von der Solvency-Kapitalunterlegung mit Alternativen Investments ein wichtigstes Motiv, das allerdings für die großen, kapitalstarken Investoren mit einem Anlagevermögen von über 26 Mrd. Euro vermehrt an Bedeutung gewinnt.
Präferierte Anlageform Debt Fonds
Sehr unterschiedlich bewerten die Befragten die unterschiedlichen Anlageformen bei zukünftigen Investments in der Asset-Klasse Aviation. So sind die Debt Fonds mit gerade einmal 25 % die am häufigsten bevorzugte Anlageform. Am zweit häufigsten wurden Anleihen und Aviation-Operate-Leasing-Fonds genannt, für die sich 19 % der Anleger interessieren. Deutlich weniger, nämlich gerade einmal 11 % der Befragten interessieren sich für Debt-Modelle über Bankkonsortien und nur 8 % für Mezzanine-Strukturen.
Anleger setzen vor allem auf Narrow-Bodies
Deutlich einiger sind sich die Investoren hingegen bei der Frage nach dem bevorzugten Flugzeug-Typ, denn 69 % der Befragten investieren am liebsten in Narrow-Bodies (Passagierflugzeuge mit zwei Sitzreihen für Kurz- und Mittelstreckenflüge). Für Jochen Hörger, Geschäftsführer der KGAL Investment Management GmbH & Co. KG und zuständig für den Bereich Aviation, ist das keine Überraschung: „Narrow-Bodies, also im Wesentlichen Flugzeuge der A320-Familie von Airbus und der Boeing 737-Familie, machen heute bereits über 65 Prozent der weltweiten Flugzeugflotte 2 aus. Ihr Anteil sollte in den kommenden Jahren noch weiter steigen. Narrow-Bodies bilden auch bei unseren institutionellen Portfolioflugzeugfonds, etwa dem KGAL Aviation Portfolio Fund 3, den Investitionsschwerpunkt.“ Deutlich abgeschlagen auf Rang 2 folgen Cargo-Flugzeuge mit 14 %, vor Langstrecken-Passagierflugzeugen mit 11 % und Regional-Passagierflugzeuge wie Turboprops mit 6 %.
Flugzeuge als langfristige Anlage
Fast alle, nämlich 97 %, aller Befragten streben bei einen mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum ein. Davon wünschen sich 56 % mittlere Fristigkeiten von fünf bis zehn Jahren, während 42 % Laufzeiten von mindestens 10 Jahren bevorzugen. Florian Martin, Sprecher der Geschäftsführung der KGAL Capital GmbH & Co. KG, hat mit solchen Zahlen durchaus gerechnet: „Die deutliche Bevorzugung eines mittel- bis langfristigen Anlagezeitraums überrascht wenig, da institutionelle Investoren mit langfristigen Verbindlichkeiten auf der Passivseite der Bilanz an langfristig stabilen Cashflows interessiert sind. Dass Anleger, die bereits Erfahrungen mit Flugzeuginvestments gesammelt haben, längere Laufzeiten bevorzugen, signalisiert das Vertrauen in diese Asset-Klasse.“
Expertise wichtiger als Bonität
Als besonders wichtig erachten die Investoren bei der Investition in die Asset-Klasse Aviation die Kombination von ausgeprägtem Asset-Know-how und fundierter Vermarktungs-Expertise bei einem Fondsanbieter. So messen mit 97 % fast alle der Kompetenz eine sehr hohe oder hohe Bedeutung zu. Ebenfalls als sehr wichtig werden die Restwertentwicklung und die technische Expertise des Asset-Managers erachtet, die von 89 % bzw. 86 % der Befragten als wichtig oder sehr wichtig erachtet werden. Ebenfalls eine hohe Bedeutung genießt der Flugzeugtyp, der von 83 % als wichtig oder sehr wichtig für das Investment erachtet wird. Die Bonität bzw. das Kredit-Rating der Airlines (Leasingnehmer) wird von 80 % der Befragten als wichtig oder sehr wichtig erachtet. Laut KGAL hängt dies damit zusammen, dass Flugzeuge aufgrund ihrer globalen Einsatzmöglichkeiten sehr fungible Investitionsobjekte sind. (ahu)