Versicherungswirtschaft nimmt mehr Beiträge ein
11.03.2014
Die deutschen Versicherer konnten die Beiträge im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz niedriger Zinsen um 3 % auf 187,1 Milliarden Euro steigern. Rentenversicherungen, die gegen Einmalbeitrag abgeschlossen wurden, trugen wesentlich zum Anstieg bei. Das Neugeschäft in der Lebensversicherung läuft durchwachsen.
(fw/ah) Trotz anhaltend niedriger Zinsen habe die Branche damit ein „respektables Ergebnis" erzielt, sagte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Dr. Alexander Erdland. „Für 2014 rechnen wir mit einem etwas moderateren Beitragswachstum."
Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung wuchsen um 4 % auf 90,8 Mrd. Euro. Für Wachstum sorgte das sogenannte Geschäft mit Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung. Die privaten Krankenversicherer erzielten im vergangenen Jahr einen Beitragszuwachs von 0,7 % auf 35,9 Mrd. Euro. Die Schaden- und Unfallversicherer verzeichneten einen Beitragsanstieg von 3 % auf 60,4 Mrd. Euro.
Erdland begrüßte die vom Bundesfinanzministerium angekündigte Änderung bei der Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven. „Die Bewertungsreserven müssen allen Versicherten zur Verfügung stehen. Derzeit profitieren nur 5 Prozent der Versicherten – zu Lasten der großen Mehrheit", betonte Erdland. Die niedrigen Zinsen haben die Marktwerte der festverzinslichen Wertpapiere in den Beständen der Versicherer unnatürlich aufgeblasen. Das zwingt Lebensversicherer, gut verzinste Papiere aus dem Bestand zu versilbern und sichere Zinserträge aufzugeben. „Wir brauchen langfristig planbare Kapitalerträge, um langlaufende Zinsversprechen zu erfüllen. Die heutige Gesetzeslage hat das krasse Gegenteil zur Folge. Deshalb treten wir für die Reparatur ein. Unser Ziel ist es, der Lebensversicherung Brücken über die Niedrigzinsphase zu bauen", so Erdland.