Vermögensaufbau mit Renditeimmobilien
31.03.2020
Kai Enders, Vorstandsmitglied Engel & Völkers / Foto: © Engel & Völkers
Renditeimmobilien gehören zu den beliebtesten Anlageformen. Besonders in Krisenzeiten, in denen gesellschaftspolitische und ökonomische Entwicklungen zu starken Schwankungen an der Börse führen können, erweisen sich Immobilien als wertbeständige und sichere Kapitalanlage. Die Renditen bei Immobilieninvestments setzen sich aus zwei Hauptanteilen zusammen: die laufende Rendite aus Mieteinkünften sowie die langfristige Wertentwicklungsrendite. Wer mit Immobilien nachhaltig Erfolg und reale Vermögenszuwächse erzielen möchte, sollte vor dem Kauf verschiedene Faktoren beachten.
1. Standortwahl: Top-Lagen sichern hohe Mieteinnahmen und attraktive Rendite
Die Nachfrage nach Wohnraum in Metropolregionen, die einen starken Zuzug und eine stabile Wirtschaftsentwicklung aufweisen, übersteigt das Angebot an verfügbaren Objekten bei weitem. Großstädte wie Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Stuttgart stehen als Investitionsstandorte daher besonders hoch im Kurs. Wer Wohneigentum in den besten Lagen der Big Seven Städte besitzt, kann zu guten Preisen vermieten und profitiert von einer niedrigen Leerstandsquote und einem geringen Risiko. Für Neubauimmobilien in München verzeichnete Engel & Völkers im 2. Halbjahr 2019 Mietpreise von 20,79 Euro pro Quadratmeter. Die bayerische Landeshauptstadt führt damit nicht nur bei Kaufpreisen, sondern auch bei Mietpreisen das Ranking in Deutschland an. Für gleichwertige Mietobjekte wurden in Frankfurt Quadratmeterpreise von 16,79 Euro, in Hamburg 15,05 Euro und in Berlin 14,45 Euro aufgerufen. Auch Universitätsstädte wie Münster, Braunschweig oder Jena verzeichnen seit Jahren steigende Mietpreise und rücken dadurch zunehmend ins Blickfeld von Kapitalanlegern. Der Vorteil kleinerer Städte ist, dass Investoren hier zu vergleichsweise moderaten Kaufpreisen Immobilien erwerben und trotzdem gute Mietpreise generieren können. Während sich die Renditen in den Ballungsgebieten und Universitätsstädten im Rahmen von 3 bis 4 Prozent bewegen, können Investoren an Standorten wie Duisburg, Wuppertal oder Chemnitz auch höhere Renditen von bis zu 6 Prozent erzielen. Allerdings herrscht dort auch ein erhöhtes Investmentrisiko, da die Nachfrage nach Wohnraum geringer ausfällt als in den Ballungszentren und daher Mietausfälle einkalkuliert werden müssen.
2. Finanzierung: Niedrigzinsen beim Immobilienkauf nutzen
Dank des anhaltenden Niedrigzinsumfelds bleiben die Finanzierungskosten für Immobilien auch weiterhin günstig. Beim Kauf von Renditeobjekten gilt grundsätzlich dieselbe Empfehlung wie bei Wohnimmobilien: Investoren sollten in der Lage sein, rund 20 Prozent des Kaufpreises mit Eigenkapital zu decken und die Nebenerwerbskosten, die zusätzlich noch einmal bis zu 15 Prozent des eigentlichen Kaufpreises ausmachen, aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Bei der aktuellen Finanzierungslage ist es empfehlenswert, die niedrigen Zinsen über einen möglichst langen Zeitraum festschreiben zu lassen. Zudem sollte die derzeit relativ geringe Belastung durch die monatlichen Zinszahlungen genutzt werden, um eine höhere Tilgung zu vereinbaren und die Immobilie nach demAuslaufen der Zinsbindung schnellstmöglichst abbezahlen zu können. Desweiteren sollten Investoren bei Renditeimmobilien darauf achten, dass die Mieteinnahmen den Kredit decken und einen Überschuss für weitere Kosten wie die Instandhaltung, Sanierungen und Verwaltungsgebühren abwerfen.
Warum Universitätsstädte auch in anderer Hinsicht attraktive Investionsmöglichkeiten bieten können, lesen Sie auf Seite 2