Verdrängtes Risiko

27.04.2014

Bei den biometrischen Risiken geht es in erster Linie um den Verlust der Arbeitskraft und die Absicherung der Konsequenzen die durch den Ausfall des Einkommens entstehen. Viele Arbeitnehmer sind sich durchaus der biometrischen Risiken bewusst, aber sorgen kaum privat vor.

(fw/ah) Das Vertrauen auf die Leistungen der gesetzlichen Sozialversicherung und auf die Hilfe des persönlichen Lebensumfelds sind immer noch hoch und Gründe für die unzureichende private Vorsorge. Das Risiko zum Pflegefall zu werden, ist den Menschen zwar bewusst, wird aber weiterhin konsequent ausgeblendet. Eine im Auftrag der Gothaer Versicherung und des F.A.Z.-Institutes durchgeführte Studie zeigt, dass die Bundesbürger die bestehenden biometrischen Risiken nur unzureichend durch geeignete Versicherungsprodukte abdecken. Die entsprechenden Versicherungsarten weisen eher geringe Abschlussquoten auf.

Selbst bei den Berufstätigen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren sichern sich nur 45 % gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit ab. Jeder zweite Befragte unter 40 Jahren hat davor Angst, bei einem langen Lebensabend ein Dasein in Armut führen zu müssen. Frauen fürchten dabei tendenziell eher Schicksalsschläge als Männer, das Pflegefallrisiko ist mittlerweile aber allen Altersgruppen bewusst.

Nur knapp die Hälfte der Befragten schätzt das Risiko, im aktuellen Job berufsunfähig zu werden, als relativ gering ein. Die größte Bedrohung geht nach Ansicht der Befragten von Erkrankungen des Bewegungsapparats und von Krebserkrankungen aus, während der Eintritt von psychischen Krankheiten als wenig wahrscheinlich angesehen wird. Tatsächlich resultiert eine Berufsunfähigkeit aber zu 42,1 % aus psychischen Erkrankungen, während lediglich 12,5 % auf Krebserkrankungen beruhen. (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Die überwältigende Mehrheit der Bürgerverlässt sich für den Fall einer Berufsunfähigkeit auf die Leistungen der gesetzlichen Sozialversicherung. Rund zwei Drittel aller befragten Bürger haben bislang noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Die Befragten kritisieren das Preis-Leistungs-Verhältnis von Berufsunfähigkeitsversicherungen. 31 % der Erwerbstätigen erachten die am Markt angebotenen Tarife als zu teuer. Weitere 20 % kritisieren die Leistungen der Versicherungen als zu gering.

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