Unterschiedliche regionale Risikostreuung
29.05.2017
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Die Münchner Quirin Privatbank hat ihre Anleger auf regionale Besonderheiten untersucht. Dabei gab es deutliche Ergebnisse: In Berlin geht man auf Nummer sicher, während die Stuttgarter und Freiburger ausgewogen anlegen. Am ehesten riskant legen demnach die Münchner ihr Vermögen an.
Bei der Quirin Privatbank hat man zehn Jahre nach der Gründung das Anlegerverhalten in der am häufigsten gewählten Anlagestrategie "Markt" unter die Lupe genommen. Hier können Kunden zwischen elf unterschiedlichen Strategien wählen und so entsprechend ihres persönlichen Risiko-Profils anlegen. Von Null bis 100 % steigert sich dabei jeweils der Aktienanteil im Portfolio. In die Untersuchung flossen Daten aus den 13 Niederlassungen der Privatbank ein.
„Bundesweit entscheiden sich über die Hälfte unserer Anleger für ein ausgewogenes Portfolio mit einem etwa gleichen Anteil von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren“, so Philipp Dobbert, Chef-Volkswirt der Quirin Privatbank. Besonders ausgewogen konstruierten die Freiburger ihre Anlagen. Mit 65 % lag Freiburg hier vor Frankfurt (58 %), Düsseldorf (56 %) und Stuttgart (55 %). „Das ist nicht überraschend, denn die meisten Menschen bevorzugen ein mittleres Risiko und verbinden dies mit dem Wunsch, den Wert ihrer Investition und damit ihre Kaufkraft zu erhalten“, erläutert Dobbert die Ergebnisse der Auswertung.
Einen besonders hohen Aktienanteil legten sich die Münchner zu. Der Anteil der Anleger, die einen Aktienanteil von 70 % oder mehr wählten, beträgt dort knapp 40 %. Das ist wesentlich mehr als der Durchschnitt von 27 %, den die Quirin Privatbank in ganz Deutschland verzeichnet. „Das ist bundesweit Rekord, offenbar haben die Münchener den größten Appetit auf Rendite", so Dobbert, der in diesen Vergleich die gerade erst eröffnete Niederlassung in Wiesbaden nicht einbezieht.
Am wenigsten Risiko wählen die Berliner Kunden der Bank. Etwa ein Drittel entscheidet sich hier für einen Aktienanteil von 30 % oder weniger. Ein Grund für diese regionale Verteilung des Risikos könnte im Einkommen liegen. Laut der Gesellschaft für Konsumforschung haben die Menschen in München etwa 10.000 Euro pro Jahr mehr zur Verfügung als die Berliner. (ahu)