Trump und der Rest der Welt

23.11.2016

Dr. Martin Moryson, Chefvolkswirt Sal. Oppenheim/ Foto: © Sal. Oppenheim

Viel Zeit liegt nicht zwischen der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und dem Referendum in Italien – die volkswirtschaftliche Abteilung von Sal. Oppenheim hat sie trotzdem genutzt und blickt voraus auf die kommenden Wochen:

USA (Dr. Martin Moryson, Chefvolkswirt von Sal. Oppenheim)

  • „Ob Trumps Maßnahmenpaket das Wachstum insgesamt eher stimuliert oder dämpft, ist ungewiss. Wir erwarten aber für das kommende Jahr eine Inflationsrate von deutlich über 2 %.“
  • „Ein staatliches Infrastrukturpaket und Steuererleichterungen würden den Staatshaushalt belasten. Demgegenüber würden Importzölle und die Abschiebung von 3,5 Millionen Illegalen Importe verteuern und Engpässe am Arbeitsmarkt verursachen.“
  • „Die Fed dürfte keinen steilen Zinspfad einschlagen, wenn die Preise vor allem aufgrund von Importzöllen und höheren Rohstoffkosten steigen.“

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Ulrike Kastens © Sal. Oppenheim[/caption]

Europa (Ulrike Kastens, stellvertretende Chefvolkswirtin)

  • „Wir gehen nicht davon aus, dass das Referendum in Italien am 4. Dezember oder die Wahlergebnisse in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland zu gravierenden Änderungen der aktuellen Politik führen werden.“
  • „2017 bleibt das Wachstum in Europa mit 1,2 % etwas hinter dem laufenden Jahr zurück. Und es bleibt heterogen: Deutschland stößt langsam an seine Kapazitätsgrenzen, Spanien setzt seinen kräftigen Aufschwung fort, Frankreich und vor allem Italien dürften enttäuschen.“
  • „Wegen des Ölpreisanstieges wird die Inflationsrate 2017 vorübergehend die Marke von 1,5 % überschreiten.“

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Kathrin Löhken © Sal. Oppenheim[/caption]

China (Katrin Löhken, Analystin Volkswirtschaft)

  • „Der Umbau des Wachstumsmodells – weg von der industriegestützten Exportwirtschaft hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft – kommt voran. Sorgen bereiten nach wie vor die hohen Schulden des Staates und der privaten Unternehmen.“
  • „Risiken ergeben sich durch die kräftige Kreditvergabe der Banken, den deutlichen Anstieg der Immobilienpreise sowie die Antiglobalisierungswelle.“
  • „Trotz schwächelnden Welthandels haben viele Schwellenländer demografisch und ökonomisch bedingt langfristig immer noch die besseren Aussichten.“

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