Trump oder Harris? Wer wettet, hat schon verloren
04.11.2024
Ulrich Müller, Investmentberater, Coach, Autor und Unternehmer / Foto: © Ulrich Müller Wealth Academy GmbH
Am 5. November wird in den USA gewählt. Wer das Rennen macht, weiß auch Börsen-Profi Ulrich Müller nicht. Wohl aber, wie Anlegerinnen und Anleger sich für die heißeste Marktwoche des Jahres richtig positionieren.
Anlegerinnen und Anleger sollten auf keinen Fall auf den Wahlausgang wetten und bei bestimmten Aktien alles auf eine Karte setzen, mahnt Börsenexperte Ulrich Müller. Zuletzt fuhr etwa die Aktie Trump Media Technology, die für Trumps Plattform „Truth Social“ steht oder bestimmte Greentech-Werte, die im Falle der Wahl von Kamala Harris profitieren könnten, Achterbahn. „Die Prognosen zur Wahl sind wenig genau und vieles kann sich in Zeiten von Social Media noch in den letzten Stunden entscheiden. Es macht daher keinen Sinn, sich bei Investments auf ein Szenario festzulegen. Stattdessen sollten Anleger Titel wählen, die in jedem Fall profitieren und Risiken effektiv reduzieren“, sagt Müller. Wer in den vergangenen Wochen gute Gewinne gemacht habe, könnte noch vor der Wahl die Hälfte dieser Gewinne mitnehmen. „Anleger sollten handlungsfähig sein, sobald es Fakten gibt. Cash ist zu Beginn der Wahlwoche in den USA angesagt.“ Volatilität voraus: Wer absichert, wer Gewinne mitnimmt
Unabhängig von den langfristigen Folgen der US-Wahl könnte es an den Börsen in den kommenden Tagen heiß hergehen, mahnt Ulrich Müller. „Im Falle geteilter Machtverhältnisse zwischen US-Präsidentschaft und Kongress oder Protesten von Anhängern unterlegener Kandidaten rechne ich mit erhöhter Volatilität an den Börsen. Wer zu große Beträge auf zu wenige Aktien gesetzt hat, kann dann trotz einer eigentlich guten Positionierung aus dem Markt gespült werden. Trader und auch langfristig denkende Anleger sollten Risiken vor der Wahl in jedem Fall reduzieren“. Wer Positionen halten will, sollte auf die Absicherung achten. Hierzu bieten sich Stopp-Loss-Orders ebenso an, wie auch Absicherungsgeschäfte. Doch auch hier sollten Investoren vorsichtig sein: „Hedging ist eine Strategie für Profis, die erlernt werden kann. Wer sein erstes Absicherungsgeschäft vor der US-Wahl eingehen will, macht meist etwas falsch.“
Diese US-Aktien profitieren in jedem Fall
Donald Trump hat das Motto „Make America Great Again“ geprägt. Längst setzen jedoch auch die US-Demokraten um Kamala Harris auf Maßnahmen, die US-Wirtschaft zu stützen. Während Trump im Falle seiner Präsidentschaft den Welthandel mit Zöllen beeinflussen dürfte, steht Harris solchen Eingriffen eher skeptisch gegenüber. In jedem Fall profitieren dürften aber klassische USKonsumgüteraktien. „Die US-Verbraucher sind für künftige Wahlen entscheidend. Viele USAmerikaner machen ihre Wahlentscheidung davon abhängig, wie es in ihrem Geldbeutel aussieht das wissen Trump und auch Harris. Klassische Konsumgüteraktien wie Harley-Davidson, aber auch Caesars Entertainment, Walmart oder Colgate Palmolive könnten langfristig in jedem Fall eine sichere Bank sein“, findet Ulrich Müller. (fw)