Trendindikator: Immobilienpreise im Süden steigen weiter

08.12.2021

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Der Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI) beobachtet weiter steigende Preise am Immobilienmarkt in Südddeutschland für das dritte Quartal 2021. Teuerungen von bis zu 16 % erschweren es Kaufinteressenten zunehmend Eigenheime zu erwerben. Besonders in München spitzt sich der Markt weiter zu.

In den südlichen Metropolregionen Deutschlands zeigen sich die Immobilienmärkte mit großen Dynamiken im dritten Quartal des Jahres. DTI untersuchte im Vergleich die Entwicklungen für die Metropolregionen München, Stuttgart und Frankfurt am Main. Dabei waren besonders in München nicht enden wollende Preissteigerungen zu beobachten, doch auch in Stuttgart und Frankfurt gab es weitere Teuerungen.

Große Diskrepanzen zwischen Kaufpreis und Bewertung erschweren Immobilienkäufe in München

Der Medianpreis (der gemittelte tatsächlich gezahlte Preis) für Eigentumswohnungen in München lag in Q3 bei 8.704 Euro pro Quadratmeter, das entspricht einer Steigerung von 912 Euro/m² innerhalb eines Jahres. Der Index, der die tatsächliche Teuerung unter Berücksichtigung von Lage und Alter der Immobilien anzeigt, wies im selben Zeitraum einen Preisanstieg von 12,37 % auf. Für Häuser in München ergab sich zudem eine Teuerung von 11,12 %. „Banken gehen diese extremen Teuerungen in ihren Bewertungen oftmals nicht mit. Dadurch entstehen in der Regel bis zu 40 % Diskrepanz zwischen Kaufpreis und Beleihungswert, wodurch eine Finanzierung schwierig werden kann – selbst für Topverdiener“, beobachtet Baufinanzierungsexperte Michael Müller, Dr. Klein. „Und wer dann auch noch etwas Platz haben möchte, kommt zwangsläufig nicht darum herum, aufs Umland auszuweichen – und zwar mindestens 30 Kilometer. Denn innerhalb des S-Bahn Gebiets sind die Preise genauso hoch wie in der Stadt selbst.“

Einen großen Anteil der Immobilienkäufer in München machen laut Müller dementsprechend ausländische Investoren aus, die ihr Geld sicher anlegen wollen. In der Regel kaufen sie in Bar, sodass keine Finanzierungen nötig und diese Käufergruppe nicht von steigenden Zinsen betroffen seien. München gelte international als sicherer Standort mit hoher Wirtschaftskraft, weswegen es weiterhin international als attraktive Metropole für Immobilieninvestments gelten werde. Müller sieht keinen Anhaltspunkt für ein Ende der Preissteigerungen in der bayerischen Landeshauptstadt in absehbarer Zukunft.

Stuttgart trotz flacher Dynamik mit weiterer Preissteigerung

In der südwestlichen Metropolregion Stuttgart flachte die Preisentwicklung in Q3 etwas ab, dennoch stiegen auch hier die Immobilienpreise weiter. Stuttgarter Ein- und Zweifamilienhäuser zeigten im DTI-Vergleich der südlichen Metropolregionen die geringste Dynamik. Trotzdem stieg der Preisindex hier im Vergleich zu Q2 um 1,71 % an, während der Median erstmals die 4.000 Euro-Marke überschritt. Dieser lag damit in Q3 bei 4.010 Euro/m². Für Eigentumswohnungen in Stuttgart sprang der Medianpreis auf 4.425 Euro/m². Das entspricht einer Steigerung von 121 Euro/m² innerhalb von drei Monaten. Für den gleichen Zeitraum zeigte der Index hier eine Teuerung von 2,88 %.

Frankfurt am Main zeigt größten Preisanstieg im Jahresvergleich

Vor wenigen Monaten fiel die deutsche Finanzhauptstadt eher durch eine abflachende Dynamik auf, doch das änderte sich nun in Q3. Besonders Eigentumswohnungen in Frankfurt verteuerten sich deutlich. Der Index zeigte eine Teuerung von 6,54 % innerhalb eines Quartals, innerhalb eines Jahres bedeutet das einen Preisanstieg von 16,04 %. Der Medianpreis für eine Wohnung lag in Q3 dementsprechend bei 4.586 Euro/m², was einem Anstieg von 676 Euro/m² im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch Ein- und Zweifamilienhäuser wiesen eine größere Preisdynamik auf, der Index stieg um 12,17 % im Jahresvergleich und zeigte einen Medianpreis von 3.579 Euro/m². Dieser liegt damit 404 Euro/m² höher als noch vor einem Jahr. (lb)