Trauer um Herbert Ebertz

12.02.2013

Herbert Ebertz

„Ich habe das Talent, Verlust wegstecken zu können", sagte Herbert Ebertz einmal zu mir. Dass musste er auch haben, denn immerhin hat er bei über 70 seiner Anlagegesellschaften für wohl über vier Milliarden Euro persönliche Bürgschaften übernommen. Das ging nicht immer gut. Vier Fünftel seines Vermögens hat er an Anleger zurückbezahlt, um seine Haftungszusagen einzuhalten.

(fw/dj) Ebertz war für seine Investoren da, ein stets verlässlicher Initiator. Er wurde zu einem der ganz Großen der Branche. Mitte der 60er Jahre startete er die Platzierung steuerbegünstigter Kapitalanlagen. Der Handelslehrer und Volkswirt mit Einser-Doktorexamen entdeckte die Möglichkeiten der Zonenrandförderung. Seine Immobilienstationen: Die Kapverdischen Inseln, der deutsche Osten nach der Wiedervereinigung, Ausbau der Dorint-Hotelkette, zahllose deutsche Büroimmobilien, Arosa-Hotels. 42 Jahre später (2007) zieht er sich aus dem aktiven Geschäft der Unternehmensgruppe Ebertz & Partner, Köln, zurück und startet die Dr. Herbert Ebertz Finanzberatung.

In den Genuss eines langen Lebens ist Herbert Ebertz nicht gekommen. Was er heute anders machen würde, hat er mir verraten: „Weniger Projekte, noch mehr auf Qualität achten, mehr Risikovorsorge betreiben. Das Leben, die Freizeit mehr genießen". Herbert Ebertz starb am 6. Februar 2013. Alle, die ihn kennengelernt haben, werden ihn als menschliches Vorbild und Unternehmer-Legende im Herzen bewahren.

Das finanzwelt-Team kondoliert den Hinterbliebenen und wünscht Ihnen viel Kraft in diesen schweren Stunden._

Dr. Dieter Jansen_