Tierversicherer erklärt: So wichtig ist Schlaf für Hunde
14.03.2023
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Ein erwachsener Hund schläft im Durchschnitt 8-16 Stunden pro Tag, ein Senior 16-18 Stunden und ein kleiner Welpe bis zu 18-20 Stunden. Das Schlafbedürfnis ist natürlich individuell, aber warum brauchen unsere vierbeinigen Freunde so viel Ruhe? Agria Animal Insurance erklärt, warum eine gute Schlafqualität für einen Hund wichtig ist und welche Probleme durch zu wenig Ruhe oder Schlafstörungen bei einem Hund entstehen können.
Hunde brauchen mehrere kurze Nickerchen während des Tages. Hunde fallen schnell in einen tiefen Schlaf, sodass selbst kurze Nickerchen den Hund erfrischen. Das Alter hat den größten Einfluss auf den Schlafrhythmus des Hundes und darauf, wie viel Schlaf ein Hund braucht. Anzeichen für Schlafmangel können bei Hunden Stress und eine empfindlichere Reaktion auf Umweltreize als gewöhnlich sein. Auch Schlafstörungen können bei Hunden zu erheblichen physiologischen Problemen führen.
Das Schlafbedürfnis des Hundes in verschiedenen Lebensabschnitten
Ein erwachsener Hund schläft je nach Alter und Aktivitätsniveau etwa 8-16 Stunden. Welpen brauchen mehr Schlaf, da sich ihr Gehirn im Schlaf entwickelt. Der Schlafrhythmus eines Welpen ist oft unregelmäßiger als der eines erwachsenen Hundes. Sie schlafen nachts oft weniger als erwachsene Hunde, wachen häufiger auf und brauchen tagsüber mehr Nickerchen.
Bei älteren Hunden ist der Nachtschlaf oft fragmentierter und der Tagesschlaf tiefer als bei jungen Hunden. Auch die Anzahl der REM-Schlafphasen nimmt mit dem Alter ab. Ältere Hunde können eine Demenz, d. h. eine kognitive Dysfunktion, entwickeln. Dies geht häufig mit einer Veränderung des zirkadianen Rhythmus einher: Der Hund fängt an, nachts zu toben, anstatt zu schlafen, und tagsüber immer mehr zu schlafen.
Nickerchen sind für Hunde wichtig
Ein domestizierter Hund hat einen klaren zirkadianen Tagesrhythmus, bei dem der Schwerpunkt auf dem Wachsein am Tag und dem Schlafen in der Nacht liegt. Auch wenn der Schlaf in der Nacht effektiver ist, ist die Schlafphase am Nachmittag für den Hund sehr wichtig.
Während wir Menschen in der Regel nachts in einem langen Zeitraum schlafen, ist der Schlaf des Hundes in mehrere kleinere Abschnitte unterteilt. Eine dieser Perioden ist der Mittagsschlaf.
Schlaf fördert das Lernen und beeinflusst die emotionale Regulation des Hundes
Schlafen ist für den Hund lebenswichtig. Während des Schlafs sinkt der Energieverbrauch, das Gehirn wird von Abfallstoffen gereinigt, und das Lernen und Erinnern wird effizienter. Der Schlaf beeinflusst unter anderem das Abwehrsystem, die Hormonausschüttung, die Wärmeregulierung und den Stoffwechsel des Körpers.
Im Schlaf speichert der Hund Gelerntes vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis. Schlaf fördert das Lernen, und in Studien haben Hunde bei verschiedenen Tests, die das Lernen messen, besser abgeschnitten, wenn sie gut geschlafen haben. Nimmt die Schlafmenge ab, verlangsamt sich auch das Lernen. Aus diesem Grund ist Schlaf zum Beispiel für einen Welpen sehr wichtig.
Wenn der Hund zu wenig oder schlecht schläft, kann das viele Probleme verursachen. Neben Lernschwierigkeiten erschwert Schlafmangel dem Hund die Regulierung von Emotionen, was zu reaktivem Verhalten führen kann. Ein Hund, der unter ständiger Trennungsangst leidet, kann sich beispielsweise nicht richtig ausruhen und erholen, wenn er allein zu Hause ist, da er unter großem Stress steht, was wiederum Probleme und reaktives Verhalten verstärken kann.
Der Schlaf eines Hundes ist ein Indikator für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden
Der Schlaf des Hundes kann Aufschluss über seinen Gesundheitszustand geben. Wenn der Hund beispielsweise sehr wenig schläft, nachts häufig aufwacht und unruhig ist, kann er gestresst sein oder Schmerzen haben. Auch Schmerzen und andere Krankheiten können zu übermäßigem Schlaf führen.
In diesen Fällen ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren, um körperliche Erkrankungen wie Stoffwechselprobleme auszuschließen. Auch Langeweile und mangelnde Stimulation können zu übermäßigem Schlafen führen, doch müssen zunächst organische Probleme ausgeschlossen werden.
Kurznasige Rassen sind eine Risikogruppe für Schlafstörungen
Obstruktive Schlafapnoe, die durch eine Verengung der oberen Atemwege verursacht wird, tritt vor allem bei kurzschnäuzigen Hunderassen auf, die aufgrund der kurzen Form der Schnauze eine natürliche Anfälligkeit für eine Verengung der oberen Atemwege haben.
„Die häufigste Schlafstörung bei Hunden ist die obstruktive Schlafapnoe, bei der die Atmung aussetzt, oder die Apnoe. Der Luftstrom stoppt, weil sich die oberen Atemwege verengen, wenn sich die Rachenmuskeln entspannen. Wiederholte Unterbrechungen der Atmung führen zu einer Abnahme des Sauerstoffgehalts im Blut und verursachen ein Aufwachen aus dem Schlaf. Ständiges Aufwachen in der Nacht führt zu Schlafunterbrechungen und oft zu starker Tagesmüdigkeit“, erklärt die Tiermedizinerin und Doktorandin Iida Niinikoski von der Universität Helsinki. Allerdings haben nicht alle kurznasigen Hunde Schlafapnoesymptome, und andererseits kann die Krankheit auch bei anderen Rassen auftreten. (lb)