Techaktien sind auch 2025 sehr interessant
10.01.2025
Dr. Markus C. Zschaber, Gründer, V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft / Foto: © V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, Dr. Markus C. Zschaber mbH
Droht der Technologiebörse im neuen Jahr eine Korrektur? Möglich. Aber mittel- und langfristig geht der Technologietrend weiter – und Techaktien gehören dazu.
Mit einem Zuwachs von rund 5.000 Punkten, was einem Plus von über 30 Prozent entspricht, gehört der Nasdaq 100 zu den erfolgreichsten Märkten im Jahr 2024. Eine Performance, die einige Beobachter überrascht hat, immerhin wird seit Anfang des Jahres darüber diskutiert, dass der Nasdaq-Index im Grunde genommen nur noch durch eine Handvoll Aktien nach oben getrieben wird – und dass das auf Dauer nicht gutgehen kann. Geht aber, wie man sieht.
Dennoch: Ganz wegwischen sollten man die Mahnungen der Kritiker nicht. Auch wenn ich kein Verfechter der technischen Analyse bin, ein Blick auf die sogenannte Advance/Decline-Linie, die das Verhältnis von Gewinner- zu Verliereraktien in einem Index widerspiegelt, macht das mögliche Problem deutlich: Seit Monaten – eigentlich seit Jahresanfang – steigt der Nasdaq 100, spiegelbildlich dazu fällt die A/D-Linie. Das heißt: Immer weniger Papiere sind am Aufschwung des Börsenbarometers beteiligt. Das ist erst einmal kein ausreichender Anlass für eine Korrektur, aber die Gefahr einer solchen steigt. Das zeigt auch die jüngste Entwicklung. Kaum lässt die amerikanische Notenbank Fed durchscheinen, dass sie zwar die Zinsen im neuen Jahr weiter senken wird, dass sie sich dafür aber mehr Zeit nehmen will, schon wackelt der Markt. Der Nasdaq 100 hat immerhin am zurückliegenden Mittwoch, den Tag der Fed-Verlautbarung, um rund dreieinhalb Prozent nachgegeben. Das ist nicht ohne.
Techunternehmen erwirtschaften Umsatz und Gewinn
Nun, echte Techfans wird das kaum erschüttern. Techaktien steigen, Techaktien fallen – unter dem Strich aber bleibt ein hübscher Gewinn. Und das dürfte auch im neuen Jahr so sein. Allein ein Hinweis auf die hohe Bewertung vieler Technologieunternehmen reicht da nicht aus. Denn parallel dazu haben die Konzerne auch ihre Profitabilität gesteigert. Der Chiphersteller Nvidia etwa hat in den vergangenen zwei Jahren die operative Marge auf mehr als 60 Prozent angehoben. Das Gewinnwachstum der sogenannten Magnificent Seven – also von Alphabet, Microsoft, Amazon, Meta, Nvidia, Apple und Tesla – dürfte 2024 rund 28 Prozent betragen; das Gewinnwachstum des breiten Marktes liegt hingegen nur bei rund vier Prozent.
Die großen Techkonzerne sind mittlerweile auch gigantische Gewinnmaschinen, solide und wachstumsstarke Konzerne und keinesfalls mehr mit jenen Unternehmen zu Beginn der 2000er-Jahre und damit im Vorfeld des Crashs der Internetaktien zu vergleichen. Damals waren Umsatz und Gewinn quasi verpönt, heute sind sie das Maß aller Dinge. Die Kurszuwächse der Großen Sieben sind fundamental untermauert – auch wenn unter dem Strich alles etwas schnell gegangen ist und Korrekturen nie ausgeschlossen werden dürfen.
Zudem: Neue Techpapiere stehen in den Startlöchern, um zu den Big Seven aufzuschließen. Broadcom beispielsweise wird im Markt heiß diskutiert. Der Hersteller von Halbleitern profitiert von der Künstlichen Intelligenz. Ohne Halbleiter keine KI, ganz klar. Und schon wird am Markt ein neues Kürzel für die dann „Magnificent Eight“ gehandelt BATMMANN – die Anfangsbuchstaben von Broadcom, Apple, Tesla, Microsoft, Meta, Amazon, Alphabet und Nvidia.
Marktkommentar von Dr. Markus C. Zschaber, Gründer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft in Köln.