SYZ: Cash-Exposure raufsetzen

13.03.2020

Luc Filip, Head of Private Banking Investments bei SYZ / Foto: © SYZ

Diese Woche wird als eine der schlimmsten für die Märkte in der jüngeren Geschichte in Erinnerung bleiben. Die wachsende Besorgnis über die durch Covid-19 verursachten wirtschaftlichen Störungen und der Ölpreiskrieg ließen die Märkte abstürzen: Die Ölpreise fielen um mehr als 30 Prozent, die Renditen 30-jähriger US-Staatsanleihen rutschten unter 1 Prozent, die globalen Aktienmärkte stürzten um 17 Prozent ab und die illiquiden Kreditmärkte verloren 4 Prozent.

Die Notenbanken schritten ein: Am 3. März führte die Federal Reserve ihre erste Zinssenkung (-50 Basispunkte) seit 2008 durch. Am 11. März senkte auch die Bank of England die Zinssätze. Am 12. März schließlich hielt die Europäische Zentralbank die Zinssenkung zurück und bestand auf der Verantwortung der Regierungen, die Wirtschaft zu unterstützen.

Doch das hat die Marktstimmung nicht verbessert. „Wir glauben, dass eine Zinssenkung zwar nicht den gegenwärtigen Angebots-Nachfrage-Schock beheben wird, aber dazu beitragen kann, die Märkte zu stabilisieren und eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen zu vermeiden, sobald das Virus seinen Höhepunkt erreicht hat“, sagt Luc Filip, Head of Private Banking Investments bei SYZ.

Wie kann man als Anleger auf diese Situation reagieren?

„Wir haben Anfang Februar unser Engagement in Aktien und in Unternehmensanleihen reduziert und das Risiko für unsere Kunden schrittweise weiter verringert“, betont Filip. Zudem hat der Private-Banking-Chef die liquiden Positionen im Portfolio vergrößert: „Am Montag, dem 9. März, verkauften wir einen europäischen Aktienfonds und einen Global High Yield-Fonds. Der Erlös wurde nicht reinvestiert, was zu einem hohen Cash-Exposure führte. Dieses ‚Dry Powder‘ wird uns dabei helfen, die negativen Auswirkungen weiter zu verringern, falls sich die Situation weiter verschlechtern sollte.“ Die Priorität bestehe vorerst darin, sich auf die Kapitalerhaltung zu konzentrieren und das Risikoniveau niedrig zu halten. (ah)