Studie zum Weltspartag: Jüngere wollen Rendite, Ältere Liquidität

25.10.2022

Foto: © Nana_studio - stock.adobe.com

Die Rekord-Inflationsrate sowie steigende Zinsen beeinflussen bei vielen Sparerinnen und Sparern Entscheidungen rund um das Thema Geldanlage. Welche Aspekte sie dabei besonders im Fokus haben, hat das Anlegerbarometer von Union Investment aus Anlass des Weltspartages unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Risikobereitschaft ist unter jüngeren Menschen höher als bei Älteren. Die Bekanntheit von Fondssparplänen und das Wissen darüber steigen.

Für die meisten steht die Sicherheit ihrer Geldanlage in diesen Zeiten im Fokus. Vier von zehn Befragten und somit 40% geben an, auf jeden Fall mindestens den eingezahlten Betrag zurück bekommen zu wollen. Dieser Aspekt hat damit im Vergleich zu den 37% aus den Vorquartal, an Bedeutung zugenommen. Überdurchschnittlich wichtig ist dieser Gesichtspunkt den Befragten im Alter zwischen 30 und 39 Jahren. Dort lag der Wert bei 46%, wohingegen die Bedeutung unter den 20- bis 29-Jährigen und 50- bis 59-Jährigen mit jeweils 35% niedriger ist.

Als weiteres wichtiges Kriterium bei ihrer Geldanlage nennen die Befragten die Erzielung einer Rendite, auch wenn dieser Aspekt in den letzten drei Monaten etwas an Relevanz verloren hat und aktuell bei 27% liegt. Im Vergleich waren es 31% im Vorquartal. Insbesondere den jungen Sparerinnen und Sparern zwischen 20 und 29 Jahren ist dies mit 34% überdurchschnittlich wichtig.

Die jederzeitige Verfügbarkeit der Geldanlage ist mit 18% der Nennungen gegenüber den 16% im Vorquartal etwa gleich geblieben. Bei den Älteren möchten 25% ein Viertel der 50- bis 59-Jährigen flexibel über die Geldanlage verfügen können.

Rendite oder Liquidität? Risikobereitschaft ist unter jungen Menschen höher als unter älteren

Die Bereitschaft, für eine angemessene Rendite zwischenzeitlich Kursverluste in Kauf zu nehmen, bleibt weiterhin auf einem stabilen Niveau: 60% der Befragten zeigen sich bei Turbulenzen gelassen, wenn sie langfristig einen Mehrertrag erzielen können. Im Vorquartal waren es 62% der Befragten. Gerade jüngere Menschen zeigen sich chancenorientiert: Unter den 20- bis 29-Jährigen liegt der Anteil derer, die sich entsprechend äußern bei 68%. In der Generation zwischen 50 und 59 Jahren sind mit verglichen 56% weniger Befragte bereit, Kursverluste hinzunehmen.

Der Anteil der Befragten, die angeben, man erziele mit Fondssparplänen die höchsten Erträge, steigt seit 2019 kontinuierlich an: von 77% im ersten Quartal 2019 auf aktuell 86%. Bei dieser Aussage sind sich alle Altersgruppen einig. So kontinuierlich diese Zahl gestiegen ist, ist eine andere gesunken. Immer weniger Befragte geben an, dass man mit regelmäßigen Einzahlungen auf das Sparbuch oder Tagesgeldkonto die höchsten Erträge erzielt: Im aktuellen Quartal beträgt dieser Anteil nur noch sehr geringe 3%, während sie im Vorquartal noch bei 10% lag.

Fondssparpläne werden immer bekannter

Acht von zehn Befragen, also 81%, haben schon einmal etwas über Fondssparpläne gehört, gesehen oder gelesen. Unter den 20- bis 29-Jährigen sind es jedoch mit 72% etwas weniger. Unter ihnen kennen sich die jüngeren Befragten nach eigener Einschätzung ganz gut damit aus, wie Fondssparpläne funktionieren: 47% im Alter zwischen 20 und 29 Jahren geben an, relativ genau zu wissen, wie diese Geldanlage funktioniert. Zum Vergleich: Unter denen zwischen 50 und 59 Jahren sagen dies nur 34%.

Im Rahmen der aktuellen Studie im Auftrag von Union Investment befragte das Marktforschungsinstituts Forsa im August 2022 1.010 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden und mindestens eine Geldanlage besitzen. Die Befragten nahmen an einer Online-Umfrage teil und konnten sich Zeit und Umgebung der Bearbeitung selbst aussuchen. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an. (ml)