Studie: „Pflege-Bahr“ kaum bekannt
14.03.2013
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Für einen Großteil der Deutschen ist die staatliche Förderung der privaten Pflegezusatzversicherung, das sogenannte „Bahr-Geld" oder „Pflege-Bahr", bisher noch unbekannt. Dies ist das Ergebnis der Marktstudie „Pflegespiegel 2013" des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov Deutschland AG.
(fw/an) Insgesamt geben 89 Prozent der Bundesbürger demnach an, noch nichts davon gehört zu haben. Nach Aussage des Marktforschers bewerten außerdem insgesamt 51 Prozent der Deutschen das „Bahr-Geld" in Höhe von jährlich 60 Euro als „mittelmäßig" oder „schlecht". Jeder Dritte findet den Zuschuss „gut" und 15 Prozent sind begeistert (Urteile „ausgezeichnet" beziehungsweise „sehr gut").
Ein Grund für die negative Bewertung vieler Verbraucher ist laut YouGov die niedrige Förderung. „Der ‚Pflegebahr' wird sich für den Durchschnittsverbraucher nicht zum Zugpferd entwickeln, sondern eignet sich höchstens als Teilargument im Beratungsgespräch", interpretiert Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov. „Wie auch schon bei der Riester-Rente muss die staatlich geförderte private Pflegetagegeldversicherung durch die Versicherungsvertreter an die Menschen herangetragen werden", so Gaedeke weiter.
Trotzdem sehen 87 Prozent der Befragten den Auswertungen zufolge die Gefahr, im Pflegefall das eigene Vermögen aufzehren zu müssen. Außerdem wollen 85 Prozent im Pflegefall im eigenen Haus wohnen bleiben. Das Thema Pflege – einmal angesprochen – ist laut YouGov hoch emotional. Jedoch werde es deswegen stark verdrängt, so dass nur jeder vierte Befragte eine private Pflegezusatzversicherung für sehr wichtig halte.
Für die Marktstudie „Pflegespiegel 2013" wurden nach Angaben der YouGov Deutschland AG insgesamt rund 1.000 Personen Anfang Februar 2013 bevölkerungsrepräsentativ befragt.
Die YouGov Deutschland AG mit Sitz in Köln ist Teil des internationalen Marktforschungsinstituts YouGov-Gruppe mit Hauptsitz in London und unter anderem Standorten in den USA, Skandinavien und dem Nahen Osten. Die Gesellschaft ist auf die Erforschung der Finanzdienstleistungs- und Versicherungsmärkte spezialisiert.