Studie: Deutsche fordern Unabhängigkeit bei der Anlageberatung

08.12.2015

Christian Hammer

97 Prozent der Verbraucher erwarten von einer Anlageberatung Empfehlungen, die auf sie persönlich zugeschnitten sind. Daher wollen 95 Prozent nicht, dass ihr Berater auf Produkte bestimmter Anbieter beschränkt ist. 84 Prozent fordern Transparenz darüber, ob und von welchen Unternehmen ihr Berater Provisionen erhält.

(fw) Das sind Ergebnisse der Studie "Servicemonitor Finanzen", für die im Auftrag von NFS Netfonds über 1.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren repräsentativ befragt wurden.

Die Eigenständigkeit ihres Finanzberaters bei der Produktauswahl ist für Kunden besonders relevant. 95 Prozent finden es "wichtig" oder "sehr wichtig", dass ihr Berater autark bei der Auswahl von Finanzprodukten ist.

"Unabhängigkeit ist für Kunden ein wichtiger Maßstab für Beratungsqualität, für die viele auch bereit sind zu zahlen", sagt Christian Hammer, Geschäftsführer von NFS Netfonds.

Sechs von zehn Kunden würden laut Studie ein Honorar für eine unabhängige und kompetente Finanzberatung akzeptieren. Ein Fünftel möchte dafür aber keine festgelegte Bezahlung. "Der Kunde möchte sich flexibel entscheiden können, ob die Beratung zu seiner Zufriedenheit erfolgte. Er wünscht sich das für ihn persönlich beste Finanzprodukt passend zu seiner Lebenssituation, Risikobereitschaft und seinem Anlagehorizont", sagt Hammer.

Neun von zehn Kunden wollen einen festen Ansprechpartner

Unabhängigkeit und individuelle Empfehlungen reichen jedoch nicht, um den Bankkunden vollends zufrieden zu stellen. Die Studie zeigt eine Vielzahl an Kriterien, die den Deutschen in der Finanzberatung ebenfalls wichtig sind.

So spielen schnelle Bearbeitungszeiten für 96 Prozent eine Rolle. 91 Prozent wünschen sich einen festen Ansprechpartner, der alle ihre Anliegen abwickelt. Für ebenso viele sollte dieser auch immer derselbe sein, sie wünschen sich Kontinuität. Neun von zehn Befragten ist auch die Erreichbarkeit wichtig.

Diesen vertrauenswürdigen Berater suchen die Deutschen noch bevorzugt bei ihrer Bank. 90 Prozent derjenigen, die schon eine Finanzberatung in Anspruch genommen haben, waren dazu in einer Bankfiliale.

"Kreditinstitute schließen immer mehr Filialen und bauen Personal ab. So wird es für Kunden zunehmend schwieriger, dort Angebote zu finden, die ihre Ansprüche voll erfüllen", sagt Christian Hammer. "In dieses Vakuum stoßen immer mehr unabhängige Berater."

Bislang hat erst ein Sechstel der Deutschen eine unabhängige Finanzberatung machen lassen. Mehr als 40 Prozent der Deutschen denken, persönliche Finanzplanung sei nur etwas für Besserverdiener.

Weitere Gründe können mangelndes Wissen über Angebote, aber auch Vorbehalte in Bezug auf die Qualität sein. "Durch gesetzliche Vorgaben für die Finanzberatung hat sich der Markt in den letzten zwei Jahren von vielen schwarzen Schafen bereinigt. Zur Sicherstellung der Qualität müssen Finanzberater, die unter unserem Haftungsdach arbeiten wollen, einen festen Kriterienkatalog erfüllen", so der NFS Netfonds Chef.

Erfüllen die Berater die Anforderungen, erhalten sie über das Haftungsdach von NFS Netfonds Zugang zu innovativen Produkten, einem hochwertigen Backoffice, das ihnen den Rücken für individuelle Beratung freihält, und modernen Fintechs, etwa zur digitalen Auftragserteilung.

Zur Studie:

Für die Studie "Servicemonitor Finanzen" der NFS Netfonds wurden im vierten Quartal 2015 insgesamt 1.026 Bundesbürger ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt.

www.nfs-netfonds.de