Staatspleite Argentinien
30.07.2014
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Paukenschlag in New York. Die Verhandlungen zwischen Argentinien und seinen Schuldnern sind gescheitert. Seit der Jahrtausendwende ist es bereits das zweite Mal, dass das Land vor dem Zahlungsausfall steht.
(fw/ah) Ende der 90er Jahre und Anfang des neuen Jahrtausends hatten viele Länder immense Schuldenprobleme. Wir erinnern uns an die Asien-Krise, die Russland-Krise und auch an die Pleite Argentiniens im Jahre 2001. Es kam zu einem großen Schuldenschnitt, der von 90 % der Gläubiger angenommen wurde. Diese bekamen dann neue Anleihen.
Die Hedgefonds NML und Aurelius lehnten diesen Vorschlag ab und forderten die Zurückerstattung des vollen Kreditbetrags in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar, plus Zinsen. Der Oberste Gerichtshof in den Vereinigten Staaten gab ihnen Recht. Argentinien und seine Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner akzeptieren das Urteil nicht.
Der Peso dürfte nun weiter unter Druck geraten und die Krise verschärfen. Die Inflationsrate beträgt jetzt schon 40 %. Experten gehen davon aus, dass das BIP in diesem Jahr um 3,5 % sinken wird. Die Ratingagentur S&P hat bereits reagiert und die Kreditwürdigkeit auf das Niveau eines „teilweisen Zahlungsausfalls" herabgestuft.
An der Börse gab es zuletzt kein Halten mehr – die Kurse gingen nach oben. Der Merval-Index steht aktuell bei knapp 9.000 Punkten; zum Jahresbeginn stand er noch bei 6.000 Punkten. Verkehrte Welt.