Spannend bis zum Schluss
06.12.2017
Helmut Kurz, Leiter Immobilienaktien / REITs und Makrostrategie, Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG / Foto: © ELLWANGER & GEIGER
Fast hätten sich die Briten mit der EU auf eine Vereinbarung über die Austrittsbedingungen geeinigt, da kam es in allerletzter Minute zum Veto durch die DUP. Die nordirischen Unionisten, die von den Konservativen unter Frau May seit ihrer Wahlschlappe zum Regieren gebraucht werden, akzeptieren keinen Sonderstatus ihrer Provinz.
Spannend auch, ob die seit langem gerade von den amerikanischen Unternehmen sehnsüchtig erwartete Steuerreform noch in diesem Jahr unter Dach und Fach kommt. Nachdem jetzt der Senat in seiner Vorlage etwas weniger drastischen Steuersenkungen zugestimmt hat, geht es jetzt darum, diese Vorlage des Senats mit der bereits bestehenden Version des Repräsentantenhauses in Einklang zu bringen. Wegen der beachtlichen Unterschiede wird dies kein leichtes Unterfangen.
Und damit noch nicht genug: Am 8. Dezember läuft die bereits verlängerte Frist für die Erhöhung der US-Schuldenobergrenze (wieder einmal) aus. Wie es scheint, wird der Termin noch um einige Tage bis längstens zum Jahresende verlängert werden (müssen), bevor die US-Bundesregierung beginnen müsste, ihre Arbeit mangels Geld einzuschränken.
An den Aktienmärkten führten diese Faktoren insbesondere bei den bisherigen Stars des Börsenjahres 2017, den Technologiewerten, zu Korrekturen. Es sind gleich mehrere Gründe, welche diesem Sektor zugesetzt haben: Einmal wird der Steuersatz für die in die USA repatriierten Gewinne nicht ganz so niedrig wie gewünscht ausfallen. Zum anderen üben Großabnehmer wie Apple auf ihre Zulieferer aus der Halbleiterbranche immer stärkeren Druck aus, die Preise zu senken. Und nach ihren Höhenflügen sind diese Aktien auch anfällig für Gewinnmitnahmen. Wer will schon vor dem Jahresende noch die Performance gefährden.
Kolumne von Helmut Kurz, Leiter Immobilienaktien / REITs und Makro Strategie Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG