Solide Finanzierung – Tilgung auf Allzeithoch
28.09.2016
Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG
Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung 08/2016: Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG, berichtet über aktuelle Trends in der Baufinanzierung anhand der Ergebnisse Trendindikators.
Leichte Tendenz nach oben bei Zinsbindung, Standardrate & Tilgung; Darlehenshöhe sinkt.
Im August setzt sich der graduelle Rückgang der Zinsen fort. Doch statt mit den günstigen Konditionen größere Darlehenssummen zu finanzieren, nutzen Kunden sie eher für eine höhere Tilgung. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung für den Monat August. Die Tilgung steigt auf ein neues Rekordhoch von 3,14 Prozent (August 2015: 2,84 Prozent). Die durchschnittliche Darlehenssumme liegt im August bei 196.000 Euro – über damit 26.000 Euro über dem Wert von August 2015, aber 5.000 Euro unter dem Rekordwert des vergangenen Monats.
Auch der Beleihungsauslauf, eine Prozentzahl, die das Verhältnis zwischen der Darlehenssumme und dem Beleihungswert des Kaufobjekts angibt, steigt auf die bisher nicht erreichte Höhe von 78,46 Prozent. Das macht ein Plus von etwas über als einem halben Prozentpunkt im Vergleich zu Juli und 1,5 Prozent mehr als im gleichen Monat 2015 aus.
In dieses Bild – wonach Kunden eher auf Sicherheit als auf Risiko setzen – passt auch, dass sie sich die günstigen Zinsen möglichst lange sichern möchten und sich deshalb für eine lange Sollzinsbindung entscheiden. 14 Jahre und sieben Monate beträgt sie im Durchschnitt: ein neuer Höchstwert. Noch vor einem Jahr waren es im Schnitt zwei Jahre weniger gewesen.
430 Euro als Rate für ein hypothetisches Immobiliendarlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf sowie einer zehnjährigen Sollzinsbindung zahlen Kunden durchschnittlich pro Monat. Vor einem Jahr wurden für das gleiche Darlehen aufgrund der höheren Zinsen noch knapp 70 Euro mehr fällig.
Der Anteil an Annuitätendarlehen nimmt mit 73,14 Prozent im Vergleich zum Vormonat etwas zu (Juli: 71,30 Prozent). Forward-Darlehen fallen im Vergleich zu Juli (16,67 Prozent) etwas zurück: auf aktuell 14,25 Prozent. Der Anteil an KfW-Darlehen wächst von 8,74 auf 9,19 Prozent. (rm)