Soli-Wegfall wird für Vorsorge genutzt

22.03.2021

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Seit Anfang des Jahres haben die meisten Steuerzahler mehr Geld in der Tasche: Nach 30 Jahren wurde für sie der Solidaritätszuschlag abgeschafft - was aber nicht jedem klar ist. Viele wollen das zusätzliche Geld für die eigene Vorsorge nutzen. Das zeigt eine Umfrage der R+V.

1991 zunächst auf ein Jahr befristet eingeführt, um die „Mehrbelastungen […] aus dem Konflikt am Golf […] auch für die Unterstützung der Länder in Mittel-, Ost- und Südeuropa […] und die Kosten der deutschen Einheit“ zu finanzieren, wurde der Solidaritätszuschlag im Jahre 1995 unbefristet zur Finanzierung der deutschen Einheit erhoben. Nachdem er im Laufe der Zeit immer mehr in die Kritik geriet, einigten sich Union und SPD im Jahr 2017 in ihren Koalitionsverhandlungen darauf, den Soli zum Jahresbeginn 2021 für 90 % aller Steuerzahler abzuschaffen. Eine Tatsache, die so manchem aber offenbar entgangen ist: So gaben in einer repräsentativen Umfrage des Markforschungsinstituts INNOFACT im Auftrag der R+V Versicherung 12 % der 1.042 Befragte an, überhaupt nicht zu wissen, dass der Soli zum Jahresbeginn weggefallen ist. Diesen Personen wurde dann logischerweise auch nicht die Frage gestellt, wie sie das zusätzliche Geld verwenden wollen. Bei denjenigen, die vom Soli-Wegfall wussten, gaben 17 % an, den eingesparten Soli für die Altersvorsorge nutzen zu wollen, weitere 6 % wollen das zusätzliche Geld in die Gesundheitsvorsorge investieren, 16 % wollen damit Aktien kaufen (Mehrfachnennungen waren möglich). Noch unentschlossen sind 19 %, 24 % wollen das Geld auf dem Konto lassen. Weitere 21 % wollen mit dem zusätzlichen Geld konsumieren und es für Hobbys und Konsumgüter ausgeben.

„Soli-Rechner“ berechnet die Ersparnis

Beim Soli wird auf die Einkommen-, Lohn- und Kapitalertragsteuern ein Zuschlag von 5,5 % erhoben. Wie hoch dieser für jeden Steuerpflichtigen bislang war und welches Geld man nun einspart, kann mit dem kostenlosen „Soli-Rechner“ der R+V ermittelt werden, den auch zahlreiche Volksbanken und Raiffeisenbanken auf ihren eigenen Internetseiten anbieten. Vielleicht hilft das dem ein oder anderen auch bei der Entscheidung, wie das Geld verwendet werden soll. (ahu)