So schnell wie möglich raus aus den Schulden

21.12.2017

Foto: © Stockwerk-Fotodesign -stock.adobe.com

Das ist die Maxime der meisten Immobilienbesitzer in Deutschland. Sind deshalb bereit, hohe Tilgung aufzunehmen.

In der Studie "Anschlussfinanzierung in Deutschland" der Interhyp Gruppe gaben 50 % der 2.200 Befragten an, am Ende der Anschlussfinanzierung schuldenfrei sein zu wollen. Immerhin 19 % möchten nur wenige Jahre nach der Anschlussfinanzierung keine Schulden mehr haben. Bis zum Rentenbeginn möchten 17 % schuldenfrei sein, immerhin 7 % können sich vorstellen, noch mit Schulden in die Rente zu gehen, möchten diese aber kurz nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben los sein. Lediglich 5 % der Befragten gaben an, dass ihnen Schuldenfreiheit nicht wichtig sein. Dabei spielt der Gedanke, die Immobilie auch verkaufen zu können, eine entscheidende Rolle. Lediglich 1 % der Befragten glaubt, dass sie eine belastbare Immobilie vererben. „Haus- und Wohnungseigentümer in Deutschland begreifen den Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung als Chance, die richtigen Weichen für ihr Zuhause zu stellen, und treiben ihre Entschuldung deutlich voran“, sagt Mirjam Mohr, Vorstandsmitglied der Interhyp AG.

Wie wichtig für Immobilienbesitzer Schuldenfreiheit ist, zeigt sich auch daran, dass 27 % der Befragten angaben, vor der Kreditverlängerung verfügbares Vermögen wie Spareinlagen eingesetzt zu haben, um damit einen Teil der Schulden gleich zu tilgen. 8 % gaben an, den Zeitpunkt genutzt zu haben, um ein höheres Darlehen, etwa für einen Umbau oder eine Modernisierung aufzunehmen. Immerhin 15 % der Eigenheimbesitzer benötigen gar keinen Anschlusskredit. Sie können die Restschuld entweder mit Ersparnissen vollständig tilgen oder haben ein Volltilger-Darlehen abgeschlossen, das am Ende der Zinsbindung vollständig abbezahlt ist.

Hohe Tilgungsraten

Die Immobilienbesitzer treiben ihre Entschuldung nicht nur mit Erspartem voran. Sie setzen häufig auch ihre monatliche Tilgungsrate hoch. Über die Hälfte der Immobilienbesitzer plant vor der Anschlussfinanzierung, die monatliche Kreditrate des Anschlusskredits im Vergleich zur Erstfinanzierung mindestens beizubehalten (58 Prozent). Das bedeutet im derzeitigen Niedrigzinsumfeld: Sie werden deutlich mehr tilgen, da der Zinsanteil an der monatlichen Rate sinkt und der Tilgungsanteil entsprechend steigt. Jeder Zehnte will die Rate sogar noch heraufzusetzen. „Die derzeit niedrigen Zinsen ermöglichen es vielen Immobilienbesitzern, ihrer Schuldenfreiheit ein ganzes Stück näher zu kommen“, erläutert Mirjam Mohr.

Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen auch die Finanzierungsdaten von Interhyp: So ist die durchschnittliche Tilgung bei der Anschlussfinanzierung von ca. 3 % im Jahr 2010 auf über 5 % im ersten Halbjahr 2017 gestiegen. Trotz der niedrigen Zinsen sind die monatlichen Raten beim Anschlusskredit von durchschnittlich 720 Euro auf ca. 790 Euro gestiegen. Grund hierfür ist, dass die Immobilienbesitzer hohe Tilgungsraten wählen. Der Anteil der Finanzierung am Objektwert bei Anschlussfinanzierungen ist zudem von 51 % im Jahr 2010 auf 44 % im ersten Halbjahr 2017 gesunken. (ahu)

www.interhyp.de