So halten Vermittler Kundenkontakt in Corona-Zeiten

23.04.2020

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Für eine sehr persönliche Dienstleistung wie Finanzberatung sind die Kontaktverbote aufgrund der Corona-Krise der Worst Case. Viele Vermittler wurden von der Situation auf dem falschen Fuß erwischt. Gleichzeitig kann die Krise aber auch eine Chance sein.

Wohl niemand hätte gedacht, dass in Deutschland jemals ein Kontaktverbot für die gesamte Gesellschaft gelten würde. Wie Versicherungsvermittler mit der Situation umgehen, hat die LV 1871 ermittelt und hierfür ca. 200 Geschäftspartner befragt. Von diesen gaben 61 % an, dass sie sich sehr schnell auf die Situation einstellen konnten und dank schnellem Ersatz für den persönlichen Kontakt den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten konnten. Jedoch fühlten sich 39 % der Vermittler von der Situation kalt erwischt.

Die Corona-Pandemie bewirkte zwar eine deutliche Einschränkung der Kontakte, jedoch bedeutet diese noch lange nicht, dass der Draht zum Versicherungsvermittler abreißen muss – im Gegenteil: Gerade aufgrund der sich verändernden wirtschaftlichen Lage hatten viele Kunden Fragen zu ihrer Absicherung. 37 % der Vermittler hielten mit ihren Kunden per Telefon Kontakt, 32 % per Mail. Deutlich geringer ist der Anteil moderner Kommunikationsformen wie Video-Telefonie und Social Media, mit denen gerade ein 11 % bzw. 8 % der Vermittler Kontakt mit ihren Kunden hielten. Die Webseite nutzen hierfür gerade einmal 6 % der Vermittler. Lediglich 3 % der Vermittler hatten seit Beginn der Kontaktbeschränkungen überhaupt keinen Kontakt zu ihren Kunden.

Auf die Frage, inwiefern die aktuelle Situation auch Zeit zur nachhaltigen Verbesserung des eigenen Geschäftsmodells bietet, zeigen sich klare Trends: Investitionen in die eigene Weiterbildung, der Ausbau des Onlineberatungsangebots, die Durchführung von Bestandsaktionen und die Optimierung bzw. Erstellung von Inhalten sind Themen der Stunde für die Vermittler.

Die Situation mit den Kontaktbeschränkungen kam einerseits sehr plötzlich, zugleich war sie völlig neu. 44 % der Befragten gaben an, dass sie von den Versicherungspartnern Unterstützung erhalten hätten, sich auf die neue Situation einzustellen. 27 % recherchierten im Internet, 24 % bekamen von Kollegen geholfen.

„Es freut mich, dass sich die deutliche Mehrheit unserer Geschäftspartner auch in schwierigen Zeiten von uns als Versicherungspartner nicht allein gelassen fühlt. Hierzu gehören neben den Stundungsmöglichkeiten auch die Unterstützung bei der Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen“, so Hermann Schrögenauer, Vorstand der LV 1871. Der Münchener Versicherer unterstützt seine Vermittler mit regelmäßigen Weiterbildungsangeboten bei der zukunftssicheren Aufstellung des Geschäfts. der positiven Resonanz auf die Webdays und die Rock’n Roadshow Anfang des Jahres setzt der Versicherer auf Gegenseitigkeit sein Angebot für Makler ab Ende April fort und bietet eine Online Summer School für Vermittler an. In neun Webinaren macht die LV 1871 Vermittler fit in Sachen SEO, SEA, Social Media und mehr. (ahu)