SDK setzt auf das Genossenschafts-Prinzip

04.05.2015

Bei Sparkassen testen Versicherer, wie die SV-Versicherung und die Versicherungskammer Bayern, Wettbewerb im eigenen Lager. So etwas entwickelt sich jetzt bei den Volks- und Raiffeisenbanken.

2015-05-04 (fw/db) Die Süddeutsche Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit (SDK) meldet für 2014 Erfolge. Ein neues Strategiekonzept für das Firmengeschäft sei erfolgreich gestartet worden.

„In spätestens fünf Jahren wollen wir der führende Gesundheitsspezialist für Privat- und Firmenkunden in Deutschland sein“, sagt Ralf Kantak, Vorstandsvorsitzender der SDK Krankenversicherung a.G.

Um dieses Ziel zu erreichen, habe sich das Unternehmen strategisch neu aufgestellt. Das angestrebte Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit in der nächsten Zeit deutlich auszubauen. Die vertragsgemäße Erstattung von Arztrechnungen an Versicherte sei längst nicht mehr alles. Es gehe vielmehr darum, die Versicherten dabei zu unterstützen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden. Damit sichere der private Krankenversicherer vor allem die Lebensqualität.

„Deshalb investieren wir stärker in passgenaue Produktlösungen und Dienstleistungen“, erläutert Kantak.

Die Einführung eines Vorsorgetarifs in der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) sei ein Beispiel aus der Praxis. Ein weiteres ist die Einrichtung des Zweitmeinungs-Verfahrens bei Krebsdiagnosen.

Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) sei die Gründung der „gesundwerker eG“ bereits ein großer Erfolg. Besonders wichtig sei bei allem Handeln die durch die genossenschaftliche Prägung bestimmte Mitgliederorientierung. Für die Forschung und wissenschaftliche Studien wurde die SDK Stiftung begründet, die jährlich auch das SDK-Gesundheits-Symposium ausrichte.

Die SDK habe heute mit 650.000 Versicherten eine gute Ertragssituation erreicht und die Strategie in den Kapitalanlagen sei erfolgreich den Anforderungen des instabilen Marktes angepasst worden. Aber auch auf die vertriebliche Ausrichtung mit einer hohen Produktivität, einen schlanken aber exzellenten Kundenservice sowie eine schlagkräftige Informations-Technologie sei das Augenmerk der Fellbacher gerichtet, um die gestärkte Position der SDK, im Vergleich zu den Wettbewerbern, weiter ausbauen zu können.

SDK will im Genossenschafts-Verbund wachsen

Insgesamt sei das Strategie-Projekt auf einem guten Weg und sichere langfristig Arbeitsplätze sowie die rechtliche und unternehmerische Unabhängigkeit bei partnerschaftlicher Einbindung in die genossenschaftliche Finanz-Gruppe. Diese jahrzehntelange Kooperation sei ein wertvolles Pfund, auf das gesetzt werden könnte.

„Wir als SDK profitieren von Vertrauen und Glaubwürdigkeit der Volks- und Raiffeisenbanken“, ist sich Kantak als SDK-Vorstandsvorsitzender sicher.

2014 war die SDK erfolgreich

Nach ersten Ergebnissen hat die SDK-Kranken trotz eines schwierigen Marktumfelds ein erfolgreiches Jahr 2014 hinter sich. Die Beitragseinnahmen konnten um 6 Millionen auf 760 Millionen Euro gesteigert werden. Das ist ein gutes Plus von 0,7 Prozent. Das Wachstum im Bereich der privaten Zusatzversicherungen war enorm, die Zahl der Versicherten erhöhte sich um 3,3 Prozent auf 356.000 Personen erhöhte. Der Anteil der Versicherten in den Pflegezusatzversicherungen stieg um 4,3 Prozent auf 124.000 Personen.

Im Bereich der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) versicherte die SDK im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr 6,4 Prozent mehr Beschäftigte über den Arbeitgeber und hat einen Bestand von 116.000 Personen. Firmeninhaber und die Geschäftsleitung in den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) kommen am Thema Gesundheit am Arbeitsplatz nicht mehr vorbei. Gestiegen sei auch die Vorsorgequote, die Ende 2014 bei 48,2 Prozent liege. Etwa die Hälfte der Prämien werde somit für die Versicherten zurückgelegt. Die SDK-Kranken erzielte einen Jahresüberschuss von 105 Millionen Euro (+10,8 Prozent) und damit ein sehr gutes Ergebnis.

Die Süddeutsche Lebensversicherung erzielte 2014 Beitragseinnahmen in Höhe von 70 Millionen Euro (+27,4 Prozent), die „kleine aber feine“ Süddeutsche Allgemeine Versicherung überschritt in den Beitragseinnahmen die Millionen-Marke (+10,3 Prozent).

finanzwelt-Fazit: Die Branche darf gespannt sein, wie die selbstbewusste Ansage der SDK im Lager der den Genossenschaftsbanken gehörenden R+V-Gruppe in Wiesbaden ankommt. Dies vor allem, weil sich ein ebenfalls dem genossenschaftlichen Lager zugehöriger Versicherer aus Österreich als Partner für Versicherungsmakler in Deutschland, deutlich stärker als bisher, engagieren möchte.

Dietmar Braun