Scope Marktstudie zu offenen Immobilienfonds
10.06.2015
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Scope Ratings hat alle relevanten offenen Immobilienpublikumsfonds in Deutschland bewertet. Insgesamt wurden 13 Publikumsfonds- und zusätzlich drei Spezialfondsratings veröffentlicht.
Die Kernergebnisse der Marktstudie:
Fünf veränderte Ratings
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich drei Ratings verbessert, zwei Ratings haben sich verschlechtert. Elf Ratings ohne Veränderung (davon zwei neue Ratings). Die Herabstufungen resultieren wesentlich aus gesunkenen Vermietungsquoten und unterdurchschnittlicher Performance. Die Ratingverbesserungen sind zu großen Teilen das Ergebnis verbesserter Diversifikation und gesteigerter Vermietungsquoten. Das Ratingspektrum reicht aktuell von aaAIF bis bb+AIF.
Steigende Zuflüsse, hohe Liquidität und sinkende Kreditquoten
Im ersten Quartal 2015 nahmen sämtliche Fonds, die Privatinvestoren offen stehen, netto mehr als 1,7 Mrd. Euro an Anlegergeldern auf. Das sind fast 1,0 Mrd. Euro mehr als im ersten Quartal 2014. Die hohen Zuflüsse führen zu weiterhin hohen Liquiditätsquoten von durchschnittlich 22%. Einige Fonds nutzen die hohe Liquidität, um Kredite zurückzuführen. Die durchschnittliche Kreditquote sinkt daher im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozentpunkte (PP) und beträgt aktuell 17,3%.
Vermietungsquoten steigen wieder an
Die Vermietungsquoten steigen derzeit wieder an. Insgesamt liegt die gewichtete Vermietungsquote bei 93,7%, was einem Zuwachs von 0,7 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung spiegelt vor allem die leichte Verbesserung an den Vermietungsmärkten wider. Fünf Fonds weisen faktisch Vollvermietung auf.
Verstärkt Investitionen abseits klassischer Core-Objekte
Aufgrund teilweise überhitzter Core-Immobilienmärkte investieren die Fonds verstärkt in den eigenen Bestand, in B-Standorte und in Projektentwicklungen. 2014 entfiel fast ein Drittel des Ankaufsvolumens auf Projektentwicklungen. Darüber hinaus sind Einzelhandelsimmobilien - vor allem Shopping Center - begehrte Objekte.
Umfrage: Anbieter unter Investitionsdruck – Vermittler optimistisch
Die Stimmung im Markt ist blendend – bei Anbietern und auch bei Banken und Vertrieben. Fast 80% der Anbieter rechnen 2015 mit höheren oder deutlich höheren Ankaufsvolumen im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch erwarten zwei Drittel der Fondsanbieter höhere Liquiditätsquoten aufgrund starker Mittelzuflüsse. Vermittler schätzen die Perspektiven für offene Immobilienfonds positiv ein: 60% erwarten steigende, 5% sogar stark steigende Bedeutung in den kommenden drei Jahren.
Ausblick
Scope Ratings erwartet 2015 Mittelzuflüsse über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum ersten Quartal 2015 wird sich das Wachstum der Netto-Mittelzuflüsse jedoch leicht reduzieren. Die größte Herausforderung für Fondsmanager besteht in diesem Jahr in der Allokation des hohen Mittelaufkommens. Wichtige Erfolgsfaktoren sind dabei optimierte Investment- und Entscheidungsprozesse innerhalb des Fondsmanagements. Neben steigenden Investitionen erwartet Scope künftig auch verstärkte Verkäufe. Zahlreiche Fonds nutzen das Preisniveau für Portfoliobereinigungen und tätigen Paketverkäufe. Die dabei realisierten Erträge werden nach Ansicht von Scope zu einem leichten Anstieg des Renditeniveaus führen.