Schwellenlandanleihen mit kurzer Duration bieten Mehrertrag
17.12.2014
© Spectral-Design
Die Nachfrage nach Schwellenlandanleihen reißt nicht ab. EM-Anleihen mit kurzer Duration stehen im Fokus.
(fw/ah) „Die maßvollen Äußerungen, mit denen der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed die Fortsetzung der sukzessiven Straffungsmaßnahmen bestätigt hat, stützt diese Assetklasse auf breiter Front", so Damien Buchet, Leiter Emerging Markets, Fixed Income bei AXA IM. Am kurzen Ende des Marktes wirkten diese im Vergleich zu Anleihen mit Bonitätsrisiko aus den Industriestaaten günstig.
Im Vergleich mit entsprechenden Schuldtiteln aus den USA oder dem Euroraum weisen Schwellenlandanleihen in jeder Bonitätskategorie deutliche Spreadaufschläge auf. Diese liegen laut der assetklassenübergreifenden Bank of America Merrill Lynch Kreditindizes zwischen 60 und 100 Prozent. „Im Marktsegment der kurzen Restlaufzeiten werden Anleger besser für das Bonitätsrisiko entlohnt. Aufgrund der geringeren Duration ist das Marktrisiko tendenziell geringer", unterstreicht Buchet.
„Sofern der Zinsanstieg in den USA früh genug angekündigt wird und allmählich erfolgt, profitiert die Anlageklasse auch nach der Zinswende weiter", erwartet Buchet. „Wir sollten mit dem AXA WF Emerging Market Short Duration Bonds weiterhin einen fünfprozentigen Renditevorteil genießen." Zudem versorgen die Europäische Zentralbank, die Bank von Japan und die Bank von China die Weltmärkte weiter mit Liquidität. Ungünstig auf die Anlageklasse würde sich dagegen ein plötzliches, aggressives Vorgehen der Fed oder der Verlust ihrer Glaubwürdigkeit an den Märkten auswirken. Beides ist Buchet zufolge gegenwärtig eher unwahrscheinlich.
Politischer Reformwillen ist ein wichtiges Auswahlkriterium „Im AXA WF Emerging Markets Short Duration Bonds bevorzugen wir Länder mit glaubwürdiger Geld- und Fiskalpolitik sowie Regierungen, die klaren Reformwillen zeigen", erläutert Buchet seine Anlagekriterien. Favorisiert würden zudem Länder, die von dem stärkeren Wachstum etwa in den USA oder eingeschränkt auch China profitieren. „Attraktiv sind außerdem Länder, deren Binnenwirtschaft Impulse aus heimischen Reformprogrammen erhält. Dazu zählen Mexiko, Kolumbien, Korea, Malaysia, die Philippinen, Indien, Indonesien und Rumänien." Mehr Vorsicht geboten ist Buchet zufolge bei Staaten wie der Türkei, Südafrika oder auch Russland. Der Grund dafür sei der weniger glaubwürdige Ansatz, den die Regierungen dieser Länder verfolgten.