Schweizer Kunst und Versicherung

06.02.2017

"Ex Ronda Rüebli", ein detailgetreu gemaltes Portrait einer kitschigen Teekanne © Francisco Sierra

Kunstförderung ist ein Teil des Engagements von Helvetia. Der Versicherer versichert nicht nur Kunst in privaten Haushalten und Unternehmen, sondern fördert Kunstschaffende und Kunstausstellungen.

Seit 2015 öffnet Helvetia Versicherungen regelmäßig die Türen des eigenen Art Foyers in Basel für Kunstausstellungen. Ziel ist es einerseits, Werke der eigenen Kunstsammlung dem Publikum zugänglich zu machen. Mit etwa 1.700 Kunstwerken von rund 400 Künstlerinnen und Künstlern gehört die Helvetia Kunstsammlung zu den bedeutendsten im Bereich zeitgenössische Schweizer Kunst. Andererseits erhalten im Art Foyer eingeladene Künstlerinnen und Künstler eine Plattform, ihr Schaffen zu präsentieren. So ist das Helvetia Art Foyer Teil des Kunst-Engagements der Versicherungsgruppe. Im Rahmen des Kunst-Engagements verleiht Helvetia auch jährlich einen Kunstpreis zur Förderung von jungen Kunstschaffenden.

In der aktuellen Ausstellung «Die Bese Flöht et al.» widmet sich das Helvetia Art Foyer dem Schaffen von Francisco Sierra. Seine Werke präsentieren sich meisterlich gemalt und zugleich frech, skurril und zeitgenössisch. Zeitgleich sind Werke von Camillo Paravicini zu sehen. Die Ausstellung ist bis Mitte April jeweils donnerstags von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.

«Die Bese Flöht et al.» – die jüngste Ausstellung im Helvetia Art Foyer – zeigt Werke des mehrfach ausgezeichneten Schweizer Malers Francisco Sierra. Seine Arbeiten zeigen, wie die klassische figürliche Malerei heute aussehen kann: meisterlich gemalt und zugleich frech und skurril. So sind 23 kleinformatige Ölgemälde zu sehen, ein Ausschnitt aus der Serie «New Ex Bolígrafo». In den Bildern trifft Innenwelt auf Außenwelt, Figürliches auf malerische Abstraktion, surreale Traumwesen auf erfundene Landschaften.

Den kleinformatigen Ölgemälden gehen oftmals Kugelschreiberzeichnungen voraus. Aus der spanischen Bezeichnung Bolígrafo für Kugelschreiber leitet sich denn auch der Titel der Serie ab, die seit 2015 stetig anwächst.

Farbige Abstraktionen und minutiöse Detailarbeit

Ein weiteres der gezeigten Gemälde ist «Ex Ronda Rüebli», ein detailgetreu gemaltes Portrait einer kitschigen Teekanne. Mit fotografischem Blick hat Sierra das bizarre Gefäß akribisch und wirklichkeitsgetreu gemalt und lässt es nun wie ein riesiges UFO auf der Leinwand schweben, vertraut und fremd zugleich.

Das titelgebende Werk, «Die Bese Flöht», hat zunächst den Anschein eines gewöhnlichen Kehrbesens. Doch die auf dem Stiel aufgemalte Flöte macht daraus ein Kunstwerk. Im bemalten Besen kondensiert ein Großteil von Francisco Sierras künstlerischem Kosmos. Vieles kommt hier zusammen: täuschend reale Malerei und surreale Erscheinung, alltägliches Fundstück und phantasievolle Eingebung, Musik und Malerei.

Bekannte aus Plastilin-Klumpen

Als Gastkünstler in einer Solo-Ausstellung sind Werke von Camillo Paravicini zu sehen. Seine ausgestellte Fotoserie «Untitled Portraits» zeigt antropomorphe Plastilin-Klumpen, die sich auf kleinen Modellen von Designer-Stühlen räkeln und dabei nur allzu menschlich wirken. Leicht wird man in Versuchung geführt, den einen oder anderen Bekannten wiederzuerkennen, vielleicht den lässigen Typen aus dem Café an der Ecke, die laszive Schauspielerin aus einem bekannten Musicalfilm oder den Arbeitskollegen aus dem Büro nebenan.

Weiter zeigt die Ausstellung das neueste Werk von Paravicini: «Garra Rufa». Die technisch aufwändige Hinterglasmalerei zeigt ein paar Füße in kühlendem Nass. Wer zoologisch bewandert ist oder sich im Spa-Bereich auskennt, wird das Geheimnis der vielen roten Striche um das Fusspaar schnell entschlüsseln, handelt es sich doch bei der Gattung Garra Rufa um kleine Knabberfische, die alternativmedizinisch in der sogenannten Ichthyotherapie eingesetzt werden. (db)   

Die Ausstellung «Die Bese Flöht et al.» läuft bis 13. April 2017, jeweils donnerstags, 16 bis 20 Uhr, bei den Helvetia Versicherungen, Art Foyer, Steinengraben 25, 4051 Basel. Der Eintritt ist frei.