Schweizer Assekuranz profitiert von Währungsdifferenz

26.01.2015

Einige Banken und Hedgefonds zählen zu den Verlierern bei der Abkoppelung des Schweizer Franken vom Euro. Die Gewinner sind vor allem die global tätigen Erst- und Rückversicherer aus der Schweiz.

2015-01-27 (fw/db) Je höher die Kosten für einen Schweizer Versicherer außerhalb der Schweiz sind, desto geringer sind die Auswirkungen der Aufwertung des Schweizer Franken durch die Schweizer Notenbank. Typische Gewinner sind die europaweit und global agierenden Schweizer Erstversicherer und Rückversicherer.

Der Erstversicherer Helvetia Versicherungen hat in der Schweiz nur 21 Prozent mehr Erträge als Kosten. Das bedeutet umgekehrt, die Helvetia hat außerhalb der Schweiz mehr Kosten als Erträge. Ähnliches gilt für den Erstversicherer Baloise Group (10 Prozent) und die Swiss Life. Der in US-Dollar bilanzierende größte Rückversicherer der Welt, die Swiss Re und die auch in US-Dollar agierende Zurich Gruppe profitieren gleichfalls.

Risiko: Dies gilt nur für die aktuelle Marktsituation in Europa. Sollte es in Folge von zukünftigen Entwicklungen europäischer Schuldenstaaten oder die Auswirkungen der Geldpolitik der europäischen Notenbank zu Verwerfungen kommen, kann dies sich schnell auf den Schweizer Franken und sein Verhältnis zum Euro auswirken.

Nebenwirkungen: Aus Sicht deutscher Touristen ist die Schweiz um 20 Prozentpunkte auf sehr hohem Niveau teurer geworden, das zieht die Urlauber in den Freistaat Bayern und nach Österreich. Ein Schaden von über 1.100 Millionen Euro entstand allein, laut einem Bericht der 'Süddeutschen Zeitung', den fast 30.000 deutschen Anlegern der Volks- und Raiffeisen Banken die auf Gewinne aus Fremdwährungsdarlehen spekulierten, die auf Schweizer Franken notieren. Die Spekulation mit Krediten auf Basis einer Fremdwährung galt lange als „Geheimtipp“ im grauen Kapitalmarkt.

Dietmar Braun