Schutzengel dank Digitalisierung
29.05.2017
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Eine aktuelle Studie legt nahe, dass Datensammlungen das Geschäft der Versicherer in Zukunft verändern könnten. Statt Schadensfälle zu regulieren, werden Versicherer dann ihre Kunden anleiten, Risiken zu vermeiden. Die Bereitschaft, die Daten zur Digitalisierung Verfügung zu stellen, scheint bei den Kunden vorhanden zu sein.
Die Studie des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov sieht als wichtigsten Erfolgsfaktor für diese Transformation den Mehrwert in den Versichertendaten, den Versicherungen ausschöpfen können. Mithilfe der darin enthaltenen Informationen könnten Versicherungsunternehmen ihre Kunden besser unterstützen und beraten. „So werden Versicherer künftig die Möglichkeit haben, nicht mehr nur Risiken zu versichern, sondern den Kunden an die Hand zu nehmen und dafür zu sorgen, dass Schadensfälle gar nicht erst eintreten. Möglich wird dies durch die intelligente Verknüpfung von Daten“, sagt Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei YouGov.
„Anstatt sich darauf zu fokussieren, welche neuen Möglichkeiten die Digitalisierung für die Versicherungsbranche bietet und wie sich hierdurch das Geschäft verändern wird, setzen Versicherer teilweise noch zu sehr auf die Digitalisierung bereits existierender Prozesse. Damit wird nur ein geringer Mehrwert geschaffen und der Kundennutzen nicht in den Vordergrund gestellt“, sagt Braun. „Die neue Lebenswelt der Konsumenten bietet für Versicherer neue Ansätze und Chancen.“
Entscheidend dabei wird sein, inwieweit die Versicherten bereit sind, ihre Daten zur Verfügung zu stellen. Die Chancen stehen aber laut der Studie nicht schlecht. Schon heute wäre etwa jeder fünfte Deutsche bereit, seinem Versicherer Daten zugänglich zu machen, wenn dieser ihm im Gegenzug bei der Risikovermeidung hilft. Über ein Viertel kann sich sogar vorstellen, Daten abzugeben, um dadurch vergünstigte Beiträge zu erhalten.
Als Beispiel führt YouGov die Situation bei Bluthochdruckpatienten an. Die könnten anhand von bestimmten Daten erkannt und gewarnt werden. „So gewinnen sie schrittweise wertvolles Vertrauen, das sie für ihre smarten Versicherungsprodukte dringend benötigen“, sagt Braun. Die Studie beruht auf einer Analyse der YouGov-Datenbank, für die im Jahresverlauf 60.000 Deutsche ab 18 Jahren repräsentativ befragt werden. (mm)