Schreckgespenst Niedrigzinsen
26.09.2019
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Die Zinsen sind derzeit historisch niedrig und werden es wohl auch bleiben. Dennoch versparen sich viele Deutsche, wie eine YouGov-Umfrage im Auftrag der LV 1871 zeigt. Als Lösung für das Problem Altersarmut wird vor allem Solidarität gesehen.
Sparen lohnt sich vor allem dann, wenn die Zinsen über der Inflationsrate liegen. Obwohl die Inflationsrate derzeit sehr gering ist, lohnt sich Sparen derzeit aber dennoch nicht, denn die Zinsen sind nun mal noch geringer, genauer gesagt existieren sie zurzeit quasi nicht. Wenig überraschend äußersten deshalb 55 % der Sparer in einer aktuellen Umfrage im Auftrag der LV 1871, dass die anhaltende Niedrigzinspolitik sie am meisten beunruhigt, wenn es um das Thema Sparen geht. Damit macht die Zinslage den Sparern mehr Angst als Inflation oder Kursverluste.
„Fehlende Zinsen machen die Notwendigkeit, selbst vorzusorgen, erst richtig sichtbar. Dazu kommt: Durch die Überalterung unserer Gesellschaft, den Trend zu Single-Haushalten und die zunehmende Verstädterung wird das Thema Altersvorsorge in Zukunft noch dringlicher als heute. Der Staat wird diese Problematik nicht lösen – dafür ist es längst zu spät: Das Umlageverfahren kommt an seine Grenzen, da nun die geburtenstarken Baby-Boomer in Rente gehen. Deshalb ist ein gut durchdachter Plan zur Altersvorsorge eben kein altbackenes Nice-to-Have, sondern ein modernes Must-Have“, so Hermann Schrögenauer, Vertriebsvorstand der LV 1871.
Sparbuch nach wie vor beliebt
Bei der Altersvorsorge setzen 27 % der Befragten auf persönliche Rücklagen wie die eigene Immobilie oder das Sparbuch. Die gesetzliche Rentenversicherung und die private Altersvorsorge als die beiden wichtigsten Solidarsysteme schneiden hingegen mit jeweils 15 % deutlich schlechter ab. „Die Deutschen versparen sich. Die Fondsindustrie ist der falsche Ansprechpartner, wenn es um Langlebigkeit und Altersvorsorge geht. Altbewährte Sparkonten unter Strafzinsen sind hier nur noch eine Zuspitzung. Sparer müssen sich mehr denn je die Frage stellen: Wofür spare ich und wie? In diesem Zusammenhang ist die private Altersvorsorge perfekt, denn die Menschen können auf ihr Geld zugreifen und es breit gestreut und damit sicher anlegen. Damit punkten Versicherungsprodukte, denn wir bieten dem Kunden viel mehr als Banken oder vor allem Investmentfonds“, so Hermann Schrögenauer.
„Altersvorsorge ist Gemeinschaftsaufgabe“
Trotz aller Unsicherheit der Finanzpolitik sind sich die Deutschen dahingehend einig, dass im Kampf gegen die drohende Altersarmut und die Absicherung im Ruhestand die Gesellschaft mehr Solidarität braucht. So halten 43 % der Befragten das Solidarprinzip für ein zeitloses Modell und 65 % sind der Meinung, dass unsere Gesellschaft mehr Solidarität braucht, wenn es um die finanzielle Absicherung im Alter geht. (ahu)