Schottland könnte unabhängig werden
07.02.2013
© Elenathewise - Fotolia.com
Der Weg für eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich ist ab sofort frei.
(fw/db) Der britische Premier David Cameron und der schottische Ministerpräsident Alex Salmond einigten sich heute in Edinburgh auf Eckpunkte einer Volksabstimmung und unterzeichneten ein Abkommen. Danach überträgt die Regierung in London dem Regionalparlament auf begrenzte Zeit das Recht, ein Referendum durchzuführen. Bisher hat Edinburgh keine Verfassungsbefugnisse. Stattfinden soll die Volksabstimmung im Herbst 2014.
Am Ende könnte über den Erfolg des Referendums wohl das Geld entscheiden. Eine der vielen Umfragen legt den Schluss nahe, dass nur eine Minderheit von 28 Prozent einen Bruch mit England will, wenn sie dabei finanziell schlechter abschneidet.
Salmond hat deshalb eine Alternative in der Hinterhand, die er maximale Dezentralisierung nennt. Diese Alternative läuft darauf hinaus, dass Schottland Teil der britischen Union bleibt, aber eigenständig Steuern erhebt.
Es ist denkbar, dass Großbritannien tatsächlich vor einer Zeitenwende steht und dass sich als letzter Akt der Auflösung des britischen Empire auch Schottland abspaltet. Möglicherweise erklärt der Norden seine Souveränität, vielleicht werden die britischen Inseln auch zu einem Bundesstaat.
Fazit: So spannend ist Schottlands Politik seit 1707 und den Zeiten von "Braveheart" nicht mehr gewesen. Interessant sind auch die Zinsen, welche schottische Banken aktuell Investoren auf Tagesgelder bieten.