Schmitz & Partner: „Der niedrige Goldpreis ist ein Geschenk für Anleger“

30.07.2013

Dr. Holger Schmitz

**Der Goldpreis hat bis etwa Ende Juni eine beispiellose Talfahrt vollführt. Fundamental ist dieser Preisrutsch allerdings nicht zu begründen. **Dr. Holger Schmitz, Vorstand der Schmitz & Partner AG – Privates Depotmanagement, setzt weiterhin auf das gelbe Edelmetall.

(fw/ah) „Anleger tun daher gut daran, sich nicht beirren zu lassen und weiterhin auf Gold zu setzen", so Schmitz. Angesichts der niedrigen Preise sei Gold im Moment sogar eine besonders günstige Anlageform – und eine mit Zukunft, denn das Vertrauen in die Papierwährungen und allen voran den Euro sinkt nach Auffassung des Experten weiterhin. Nach einer langen Aufwärtsphase ist der Goldpreis im letzten Quartal dramatisch eingebrochen. Auslöser waren massenhafte Verkäufe an den Terminmärkten Mitte April – innerhalb von nur wenigen Tagen wurde hier beinahe die gesamte Jahresproduktion von Gold verkauft. Einen so starken Preisrückgang innerhalb eines Quartals hatte es seit 1920 nicht mehr gegeben. Ende Juni rutschte der Preis auf Sicht von zwölf Monaten sogar auf den bisherigen Tiefststand von rund 1.200 Dollar.

Beinahe zeitgleich machte ein anderes Ereignis Schlagzeilen: der Kauf von physischem Gold in großen Mengen durch die Zentralbanken – so viel, wie seit 1964 nicht mehr, und so viel, dass es an den Kassamärkten derzeit zu Lieferengpässen kommt. Eine breite Öffentlichkeit erfuhr davon durch eine der weltweit größten Banken: Die niederländische ABN Amro informierte am 1. April ihre Kunden, dass ab sofort die physische Auslieferung von Gold, Silber und Platin nicht mehr möglich sei. Stattdessen wurde ein Ausgleich in Cash angeboten.

„Zusammengenommen lassen die Verkäufe auf den Terminmärkten und die Käufe auf den Kassamärkten den Verdacht aufkommen, dass es sich hier um ein abgekartetes Spiel handelt", sagt Dr. Holger Schmitz. Dabei werden die Anleger, die jetzt ihre Edelmetalle aufgrund der niedrigen Preise abstoßen oder von Käufen absehen, die Verlierer sein. Die Zentralbanken seien hingegen die Gewinner, und möglicherweise sind sie auch die Initiatoren. Denn: „Als Anlage ist Gold nur dann interessant, wenn der Preis steigt oder steigen wird. Fällt die Preiserwartung, geht auch das Interesse der Anleger zurück. Preisrückgänge können bewusst initiiert werden, nämlich durch gezielte Verkäufe an den Terminmärkten", so Schmitz.

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