Saison für Sonne und Erträge
01.03.2015
Martin Stenger
Das Frühjahr erfreut die Menschen jedes Jahr aufs Neue mit steigenden Temperaturen und einer aus dem Winterschlaf erwachenden Natur. Zeitgleich erfreuen sich immer mehr Anleger an der Dividendensaison. Die Aussicht auf regelmäßige attraktive Erträge im Niedrigzinsumfeld macht Dividendenfonds auch für Anleger interessant, die bislang nicht in Aktien investiert haben. Kein Wunder, dass sich die Zahl der global investierenden Dividendenfonds in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt hat.
Aktuell sprechen mehrere Gründe für Dividendenstrategien: Zum einen werden die Zinssätze noch länger historisch niedrig bleiben. Entsprechend attraktiv bleiben Dividenden. Zum anderen besitzen viele Unternehmen hohe Liquiditätsreserven. Die Aussichten auf steigende Ausschüttungen sind daher gut, vor allem in Regionen, die bislang nicht unbedingt mit Dividenden assoziiert werden. So zahlen heute rund 95 Prozent der Unternehmen im asiatisch-pazifischen Raum ohne Japan Dividenden. Dabei liegt die Auszahlungsquote bei rund 40 Prozent der Gewinne. Es gibt also noch Luft nach oben.
Unabhängig vom Stadium des Zinszyklus bietet eine globale Dividendenstrategie Anlegern Diversifikationsvorteile, einen Puffer gegen Kursschwankungen, vorhersehbare Erträge und bei Wiederanlage der Dividenden ein enormes Renditepotenzial. Tatsächlich tragen Dividenden auf längere Sicht den Löwenanteil zur Rendite von Aktien bei. Betrachtet man beispielsweise den deutschen Aktienmarkt von 1970 bis 2014, steuerten Dividenden die Hälfte der durchschnittlichen jährlichen Rendite von fünf Prozent bei. Historisch betrachtet haben dividendenstarke Aktien langfristig zudem auch eine bessere Wertentwicklung erzielt als der Gesamtmarkt und sind zugleich weniger anfällig für Kursschwankungen.
Die Herausforderung ist es, jene Unternehmen zu finden, die verlässlich Jahr für Jahr gleichbleibende oder steigende Dividendenzahlungen leisten. Nachhaltigkeit ist Trumpf. Allgemein kann man sagen, dass bei einer prognostizierten Dividendenrendite von mehr als 5-6 Prozent die Wahrscheinlichkeit deutlich steigt, dass die versprochene Dividende in der Realität nicht erreicht wird. Daher muss der Aktienauswahl eine umfassende Analyse vorausgehen, die das künftige Potenzial der Unternehmen und ihrer Aktien beleuchtet.
Welchen Dividendenfonds sollen Anleger nun wählen? Vieles spricht auch hier für Diversifikation. Denn die mittlerweile 34 erhältlichen globalen Dividendenfonds unterscheiden sich zum Teil erheblich in ihrer Strategie. Wie auch immer die Wahl dann ausfällt: Das Falscheste wäre es, ganz auf das enorme Potenzial von Dividendenerträgen zu verzichten.
(Autor: Martin Stenger, Leiter Vertrieb für unabhängige Finanzberater und Versicherungen bei Fidelity Worldwide Investment in Deutschland)