Ruhe vor dem Sturm
14.10.2014
© cranach
Die Rahmenbedingungen für den deutschen Immobilienmarkt sehen nicht mehr allzu rosig aus. Die deutsche Wirtschaft lahmt, zumindest haben wir es mit einer Konjunkturdelle zu tun, und zusammen mit der beschlossenen Mietpreisbremse könnten diese den Sonnenschein am Immobilienhimmel etwas verdunkeln. Noch aber ist keine Trendwende in Sicht.
(fw/ah) Der aktuelle Immobilienindex IMX von Immobilienscout24 zeigt bei den Angebotspreisen im September deutschlandweit (noch) eine stabile Entwicklung in allen Segmenten. Im Bereich der Eigentumswohnungen ist seit Monaten eine konstante, leichte Aufwärtsbewegung erkennbar – im Monatsvergleich steigen die Preise um 0,4 % für Neubau- und 0,5 % für Bestandsimmobilien. Die Angebotsmieten bleiben im Bundesdurchschnitt weiterhin stabil.
Dies könnte sich in den kommenden Monaten ändern. Der Beschluss der Mietpreisbremse wird nun bald einem Praxistest unterzogen und es bleibt abzuwarten, wie sich die Vermieter verhalten werden. Nach Ankündigung der Mietbremsbremse stiegen die Mieten zu Jahresbeginn im Schnitt um mehr als 3 % innerhalb eines Quartals. Sollte sich diese Tendenz wiederholen, könnte der Gesetzgeber leicht das Gegenteil von dem bewirken, was die Regelung eigentlich erzielen sollte. Fakt ist, dass auch die Mietpreisbremse keinen neuen, bezahlbaren Wohnraum in gefragten Großstadtlagen schaffen kann.
Auch eine Zinserhöhung, die im nächsten Jahr im Bereich des Möglichen ist, könnte die wolkenlose Sicht am Immobilienhimmel etwas betrüben. Aktuell können sich viele Käufer von Wohneigentum die Immobilienpreise nur deshalb leisten, weil sie sich – verführt von den niedrigen Zinsen – stärker als bisher verschulden. Ein Anstieg der Zinsen würde dieser Entwicklung ein Ende setzen.