Qualitätsstandards können Streit über Kfz-Schadensgutachten vermeiden

27.01.2025

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Die Kfz-Versicherer begrüßen die Initiative des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), bundesweit einheitliche Standards für Kfz-Sachverständige und ihre Gutachten zu etablieren. „Hochqualifizierte Sachverständige und strukturierte Gutachten sind für alle Seiten von Vorteil und können viele Streitigkeiten über die Schadenhöhe vermeiden“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Nach Erhebungen des GDV werden in der Kfz-Haftpflichtversicherung über 97 Prozent, in der Kaskoversicherung sogar 99,9 Prozent der Schadenfälle reibungslos und zur Zufriedenheit der Kunden reguliert. Wenn es im Einzelfall zum Streit kommt, stehen häufig die Schadensgutachten im Mittelpunkt. Wurden Vorschäden am Auto ausreichend berücksichtigt? Passt das Schadenbild wirklich zum Unfallhergang? Welche Teile müssen komplett getauscht, welche können repariert werden?

Berufsbild des Kfz-Sachverständigen ist keine geschützte Berufsbezeichnung

Wer diese Fragen sach- und fachgerecht einschätzen kann, ist in Deutschland bislang nicht geregelt. Das Berufsbild des Kfz-Sachverständigen ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Eine anerkannte Ausbildung gibt es ebenso wenig wie Qualitätsstandards für Schadensgutachten. „Neben den guten und fundierten Weiterbildungen anerkannter Institutionen gibt es Anbieter, die Menschen ohne Ausbildung und Vorkenntnisse nach sieben Stunden Online-Unterricht zum Kfz- Sachverständigen erklären“, kritisiert Käfer-Rohrbach. „Langfristig kann die neue VDI-Richtlinie sowohl die Zahl der fragwürdig qualifizierten Sachverständigen als auch der mangelhaften Gutachten reduzieren.“

Einen weiteren Vorteil der neuen VDI-Richtlinie sehen die Versicherer in der einheitlichen Struktur der Gutachten, die der VDI vorsieht. „Klar strukturierte Daten sind gute Daten – denn sie ermöglichen es den Versicherern, die Inhalte schnell und digital zu erfassen, zu prüfen und den Schaden zügig zu regulieren“, so Käfer-Rohrbach. Im Jahr 2023 haben die Kfz-Versicherer insgesamt rund 9 Millionen Schäden reguliert, der Schadenaufwand betrug rund 30 Milliarden Euro. (mho)

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