PROJECT Research: Angebot an neuen Wohnungen wieder rückläufig

04.05.2022

Foto: © Wasan - stock.adobe.com

Die PROJECT Investment Gruppe untersucht regelmäßig den Immobilienmarkt in Deutschland. Die neusten Ergebnisse zeigen: nach einer kurzzeitigen Entspannung am Markt ist das Angebot an Neubauwohnungen nun wieder rückläufig.

Im vierten Quartal des vergangenen Jahres hat sich der Markt für Neubauwohnungen mit einem stabilen Angebot gezeigt. Bereits das erste Quartal 2022 deutet jedoch an, dass es sich dabei nur um ein kurzfristige Entspannung handelte und sich keine Trendwende einstellt. Die Anzahl an verfügbaren Objekten sinkt wieder. Im Vergleich der Top-Städte und Metropolregionen bilden hier nur Düsseldorf und das Berliner Umland eine Ausnahme. Nur dort nimmt die Objektzahl weiter zu. Des weiteren sind in den meisten Metropolregionen konstant Preissteigerungen bemerkbar. Auch hier bildet nur Berlin eine Ausnahme: die Angebotspreise für Eigentumswohnungen stagnieren dort seit Q4 2021. In der gesamten Hauptstadtregion ist im Vergleich zum vorherigen Quartal sogar ein Preisrückgang von ca. 0,9 % zu beobachten. Ein Grund für die hohe Preisdynamik in einzelnen Städten und Regionen ist die Verteilung der Objekte. Das Angebot an Wohnungen in Gebieten mit niedrigerem Preisniveau sinkt, während das Angebot in höherpreisigen Stadtteilen gleich bleibt oder zunimmt.

„Die Situation am Angebotsmarkt bleibt angespannt und uns fehlt weiterhin wichtiger Wohnraum, der auch so schnell nicht zur Verfügung stehen wird. Diese Knappheit zeigt sich ebenfalls in steigenden Preisen, die fast überall zu beobachten sind und die sich auch auf die weitere Entwicklung von Städten, Stadtteilen und Umland auswirken“, erklärt Dr. Matthias Schindler, Vorstand der PROJECT Real Estate AG.

Preisentwicklungen in den Städten

Berlin erlebte zum Jahreswechsel einen Preisanstieg auf über 8.200 Euro pro m². Nach einem Rückgang im Februar, stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im März zwar wieder, liegen jedoch immer noch unter dem bisherigen Höchstniveau bei ca. 8.150 Euro pro m². Trotz der Stagnation ist die Jahresentwicklung der Preise mit einem Plus von 8,7 % weiterhin positiv. Der Rückgang im vierten Quartal 2021 von 0,9 % für die gesamte Hauptstadtregion ist auf die stagnierenden Preise in Berlin und der erhöhten Objektanzahl im günstigeren Berliner Umland zurückzuführen.

In München setzt sich die seit Jahren beobachtete Preissteigerung nach einer kurzen Stagnation über den Jahreswechsel wieder fort. Das Preisniveau liegt bei ca. 13.350 Euro pro m². Mit 15,3 % ist die jährliche Entwicklung weiterhin sehr hoch. Auch hier ist ein Grund für die Preisdynamik die Objektverteilung. Das Angebot in den teuren Bezirken blieb dementsprechend in den letzten Monaten etwa auf demselben Niveau, in den Bezirken mit unterdurchschnittliche, Preisniveau verringerten sich die Zahlen jedoch um knapp 20 %. Das rückläufige Angebot im Münchner Umland aber auch in Augsburg und Ingolstadt erhöhten den Einfluss auf die Preise der gesamten Metropolregion. Die Preissteigerung für diese beläuft sich auf 21,8 %.

Die Preise stiegen auch in Hamburg im Q1 2022 wieder deutlich an, der Quadratmeterpreis liegt aktuell bei 8.450 Euro. Das entspricht einer jährlichen Preissteigerungsrate von 9,5 %. In der Hansestadt ist die Preisdynamik auf ein verringertes Angebot in günstigeren Lagen und ein erhöhtes Angebot in exklusiven Lagen wie Hafencity, Groß Flottbeck oder Groß Borstel zurückzuführen. Die meisten Neubauwohnungen bietet der Bezirk Wandsbek mit durchschnittlichen Preisen von ca. 7.700 Euro pro m², was über dem Bezirksdurchschnitt von 7.050 Euro pro m² liegt. Der größte Preisanstieg auf Bezirksebene fand mit 19 % in Hamburg-Nord statt. Neben Hamburg-Mitte ist dies nun der zweite Stadtteil mit einem fünfstelligen Quadratmeter-Preisniveau.

Übersicht

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Quelle: © PROJECT Research[/caption]

Seit 2017 veröffentlicht PROJECT Research quartalsweise die „Wohnungsmarktanalyse Neubauwohnungen in ausgewählten Metropolregionen“. Die Immobilien-Experten analysieren dabei die Angebotskaufpreise im privat finanzierten Geschoss- und Mietwohnungsbau für die Metropolregionen Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, Nürnberg, Düsseldorf, Köln und Wien. Eine Übersicht in Tabellen finden Sie hier, sowie den vollständigen Bericht mit allen Städten hier. (lb)