Porsche soll noch 2022 an die Börse

06.09.2022

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Gerüchte gibt es schon länger. Jetzt könnte es ganz schnell gehen: Porsche soll noch dieses Jahr an die Börse! Frühestens Ende September könnten Unternehmensanteile des legendären Sportwagenherstellers öffentlich handelbar werden. Die Findung eines guten Zeitpunkts hat sich dabei bisher als Herausforderung herausgestellt.

Fest steht schon, dass das Unternehmen eine Notierung in Frankfurt anstrebt. Der VW-Aufsichtsrat hat den Gang auf das Parkett bereits abgesegnet. Konkret soll das Kapital der Porsche AG hälftig aufgeteilt werden in stimmrechtslose Vorzugsaktien und in stimmberechtigte Stammaktien. Maximal 25% der Vorzüge – d.h. ca. ein Achtel der Gesamtanteile – sollen handelbar werden. Die Porsche-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) soll 25% bekommen und zusätzlich eine Aktie der Stammpapiere. Somit hätte sie eine Sperrminorität. Damit könnte die PSE wichtige Entscheidungen der Porsche AG massiv beeinflussen.

Seit Februar reifen diese Pläne von Mutterkonzern VW und PSE. Das Kalkül dahinter: zusätzliche Geldquellen und eine Wertsteigerung. Das soll Milliarden-Investitionen in Elektromobilität und Digitalisierung ermöglichen. So verlockend das klingen mag, steht allerdings auch einiges auf dem Spiel. Denn die schwäbische Luxusmarke fungiert schon länger als die Rendite-Bringer des VW-Konzerns. Kritische Stimmen haben darauf hingewiesen, dass ein Börsengang bei den aktuellen Marktturbulenzen Risiken berge. Auch Volkswagen und PSE beobachten die Entwicklungen genau, vor allem die Folgen des Ukraine-Kriegs, die Energie-Krise und Lieferketten-Schwierigkeiten.

Sollte dieses Jahr der Börsengang tatsächlich gelingen, will die Volkswagen AG für Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Darin soll den Aktionären vorgeschlagen werden, »eine Sonderdividende in einem Umfang von 49 Prozent der Brutto-Gesamterlöse aus der Platzierung der Vorzugsaktien und dem Verkauf der Stammaktien an die Aktionäre Anfang 2023 auszuschütten,« teilte Volkswagen mit. (sh)