Policenverwerter wittern Morgenluft

07.04.2014

Dr. Rüdiger Frischmuth

Die Beteiligung an den Bewertungsreserven der Lebensversicherer soll neu geregelt werden. Laut Asset Manager Life Bond verunsichert das die Kunden.

(fw/hwt) Für viele Versicherte sei unklar, wie sich das geplante Gesetz auf den Wert ihrer Police auswirken werde. „Wir empfehlen vor allem Versicherten, deren Vertrag bis Ende 2015 ausläuft oder die sich mit dem Gedanken tragen, in den nächsten eineinhalb Jahren ihre Lebensversicherungspolice zu veräußern, den aktuellen Rückkaufwert ermitteln zu lassen", erklärt Dr. Rüdiger Frischmuth, Geschäftsführer der Life Bond Management GmbH. „Durch eine Prüfung der Police können Vermittler ihre Kunden optimal beraten und sie vor finanziellen Enttäuschungen bewahren." Der Versicherte erhalte dann Transparenz, um zu entscheiden, die Police bis Vertragsende zu halten, rechtzeitig vor der gesetzlichen Änderung zu kündigen oder zu veräußern. Zu diesem Zweck stellt Life Bond auf der Unternehmenswebsite einen kostenfreien Policen-Prüfer zur Verfügung.

Für Policen-Inhaber mit Verträgen von Gesellschaften mit hohen Bewertungsreserven könnte die Gesetzesänderung laut Frischmuth zum Teil empfindliche Vermögenseinbußen bedeuten, wenn die Police 2014 oder 2015 fällig oder zu Geld gemacht werde. Dies alles unter der Voraussetzung, dass der Gesetzgeber dem GDV-Vorschlag folgt und Wertpapiere mit hohen Bewertungsreserven im Bestand gehalten werden dürfen. Bei einer Police mit einem Rückkaufwert von 50.000 Euro verliere ein Versicherter nach Angaben von Life Bond beispielsweise 4.500 Euro, sollte die Gesellschaft Wertpapiere mit Bewertungsreserven von 18 % des Rückkaufwerts besitzen und die gesetzliche Neuregelung ab der zweiten Jahreshälfte 2014 greifen. In den nächsten 24 Monaten dürften die Bewertungsreserven weiterhin auf hohem Niveau bleiben, da im Durchschnitt 90% aller Kapitalanlagen in den Portfolien deutscher Versicherer zinssensitive Anleihen seien. Die Prognosen namhafter Analysten gingen bis 2015 von einem moderaten Zinsanstieg aus. Die Verluste der Versicherten würden sich unter dieser Annahme in den Jahren 2014 und 2015 auf jeweils rund 1,5 Milliarden Euro belaufen.

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