Pokémon Olympiade? – Bewegung als Sommerspiele

31.07.2016

Wird Pokémon Go für Sommer- und Winterspiele olympisch? © godfer - Fotolia.com

Die Themen im Sommerloch sind oft seltsam. Die Bitkom fordert dass Computerspiele olympisch werden sollen. Allein der Gedanke ist lustig, wenn Jugendliche mit dem Handy die Arena suchen.

2016-08-01 (fw/db) Tastatur und Maus statt Laufschuh: Fast jeder vierte Bundesbürger (23 Prozent) kann sich vorstellen, dass der sportliche Wettkampf unter Computerspielern zur olympischen Disziplin wird. Unter Menschen, die selbst Video- und Computerspiele spielen, sind es sogar 40 Prozent. Wird die moderne Form von „Trimm dich“ über "Pokémon Go" olympisch? Das ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im Vorfeld der Olympischen Spiele im brasilianischen Rio de Janeiro, die in wenigen Tagen am 5. August 2016 beginnen. Vor allem Jüngere sehen olympisches Potential im elektronischen Sport: In der Generation der 14- bis 29-Jährigen können sich 38 Prozent vorstellen, dass E-Sports in naher Zukunft als olympische Disziplin anerkannt wird. Unter den Gamern in dieser Altersgruppe ist es fast die Hälfte (45 Prozent). „E-Sports hat sich in den letzten Jahren enorm professionalisiert. Wie die Teilnehmer traditioneller olympischer Disziplinen müssen auch E-Sportler eine extrem schnelle Reaktionsfähigkeit, taktisches Geschick und strategisches Denken mitbringen“, sagt Timm Lutter, Bitkom-Bereichsleiter für Consumer Electronics & Digital Media. Wettkämpfe werden vor allem in den Disziplinen Sportsimulation, Echtzeit-Strategiespiel und Ego-Shooter ausgetragen. Bei Sportsimulationen üben die Spieler eine Sportart virtuell aus. Dabei kommen neben klassischen zunehmend bewegungsempfindliche Steuerungssysteme zum Einsatz. Bei Strategiespielen geht es darum, in einem Team gemeinsam das Spielziel zu erreichen. Bislang erkennt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) E-Sports nicht als offizielle Sportart an. Der Verband argumentiert unter anderem damit, dass der elektronische Sport von seinen Spielern nicht die notwendige motorische Aktivität erfordert, um als Sport bezeichnet werden zu können. Diese Ansicht teilt die Games-Branche nicht. „Mit dem vermehrten Einsatz von Technologien wie Virtual Reality Brillen und Bewegungssensoren steigen die Anforderungen an die motorischen und koordinativen Fähigkeiten der Spieler“, so Lutter. Verbände wie die Electronic Sports League (ESL) setzen sich bereits seit Jahren national und international für die Anerkennung und Förderung von E-Sports ein und schreiben ein einheitliches Regelwerk fest. Schon jetzt füllen Gaming-Turniere und Meisterschaften ganze Stadien mit Tausenden Zuschauern. Professionelle Spieler - sogenannte Pro-Gamer - können in verschiedenen Disziplinen an PC oder Spielekonsole gegeneinander antreten. Die Spiele können dabei als Individualsport im Einzel- oder als Mannschaftssport im Mehrspielermodus gespielt werden. Auf die Gewinner warten oftmals hohe Preisgelder.

Wie sind die Chancen sogar Fußball-Weltmeister zu werden?

Inzwischen haben die ersten traditionellen Sportvereine das große Potential des E-Sports erkannt und suchen den Brückenschlag. So hat zum Beispiel der Erstligist FC Schalke 04 im Fußball bereits damit begonnen, seine Nachwuchsförderung auf den elektronischen Sport auszuweiten. In einigen Ländern, darunter Brasilien, dem Austragungsland der diesjährigen Olympischen Spiele, ist E-Sports bereits offiziell als Sportart anerkannt. Fazit: Seit der „Trimm Dich“-Bewegung ist „Pokémon Go“ die neueste Idee die Menschen mit Hilfe von Animationen zu bewegen. Für die öffentliche Sicherheit und die Versicherer ist das zwar eine Herausforderung, aber zumindest mit weniger Doping-Skandalen als der klassische Leistungssport. Oder doch? Gibt es elektronisches Doping? Da sollten sie Hacker fragen oder ihre Cyber-Experten, letztere versichern das bestimmt.