Pflege betrifft bereits drei Viertel der Deutschen

16.10.2014

© Giso Bammel

Der Bundestag hat heute die Pflegereform beschlossen. Das Gesetz ist im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig.

(fw/hwt) Kernpunkte sind eine Leistungsausweitung in der Pflegeversicherung um vier %, mehr Betreuungskräfte in Pflegeheimen und die Einrichtung eines Pflegevorsorgefonds. Zahlreiche Verbesserungen im Bereich der häuslichen Pflege sollen zudem pflegende Angehörige entlasten.

Das hat für die große Mehrheit der Deutschen unmittelbare Bedeutung. Denn mit dem Thema Pflege haben rund drei Viertel der Deutschen direkt oder indirekt zu tun – nur gut jeder Vierte (27 %) ist damit in den letzten fünf Jahren gar nicht in Berührung gekommen. Das zeigt der aktuelle Meinungspuls der Techniker Krankenkasse (TK) in Zusammenarbeit mit forsa. Mehr als jeder Zweite (56 %) hat Pflegebedürftige oder Pflegende in seinem privaten Umfeld. Zwei von zehn Befragten (22 %) kümmern sich sogar selbst regelmäßig um nahestehende Pflegebedürftige, die in einem Heim leben, und jeder Sechste (16 %) pflegt jemanden bei sich Zuhause oder hat dies in den vergangenen fünf Jahren getan. Ob sich jemand innerhalb oder außerhalb der eigenen vier Wände um einen Pflegebedürftigen kümmert, korreliert dabei mit mehreren Faktoren. Zum einen spielt das Geschlecht eine Rolle: Wenn es darum geht, innerhalb des eigenen Haushalts einen Nahestehenden zu pflegen, dann übernehmen überwiegend Frauen diese Aufgabe. Hier stehen 19 Prozent bei den Frauen 14 % bei den Männern gegenüber.

Generell sind es mit zunehmendem Alter insgesamt deutlich mehr, die direkt in die Pflege oder regelmäßige Betreuung von Nahestehenden involviert sind. Ab Mitte 40 besucht und unterstützt mindestens jeder Vierte regelmäßig Pflegebedürftige – in den meisten Fällen vermutlich die eigenen Eltern. Ab Mitte 60 steigt der Wert derer, die im eigenen Haus Angehörige pflegen, auf 27 % – dann wohl überwiegend den eigenen Partner. Und auch das Einkommen spielt eine Rolle: Je geringer das Einkommen, desto eher wird zuhause gepflegt. Bei den Geringverdienenden sind es 21 %, die einen Nahestehenden in den eigenen vier Wänden pflegen, von den Gutverdienenden tun dies lediglich neun %. Zudem ist die Pflege zuhause in ländlichen Regionen mit 18 % stärker verbreitet als in Großstädten mit elf %.

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