Perlensucher aufgepasst

05.08.2014

Small Caps gelten als deutlich spekulativer und volatiler als Mid und Large Caps. Dennoch – oder gerade deswegen – lieferte die Anlageklasse in den vergangenen Jahren attraktive Renditen. Für wen eignet sich die Assetklasse und wie nähert man sich ihr am besten?

Zunächst einmal: US-Nebenwerte überzeugen absolut betrachtet mit herausragenden Renditen. Das beweist ein Blick auf die annualisierte Drei- und Fünfjahresrendite der beiden Small und Micro Cap-Indizes Russell 2000 und Russell Microcap. Daran ändert auch die aktuelle Verschnaufpause nichts, die auf das insgesamt deutlich vorsichtigere Verhalten der Aktieninvestoren in diesem Jahr zurückzuführen ist. Viel mehr als ein Durchatmen ist es aber auch nicht, denn amerikanische Nebenwerte haben eine Menge zu bieten.

Entscheidend für den Anlageerfolg ist allerdings der Investmentansatz und der kann im Fall von US-Small und Micro Caps nur ‚aktives Stockpicking' lauten. Seit dem letzten Tief bei zehnjährigen Staatsanleihen im Mai 2013 kristallisiert sich mehr und mehr heraus, wie wichtig eine aktive Titelauswahl vor allem für langfristige Investoren ist. Denn aus unserer Sicht, sind es in den vergangenen 14 Monaten vor allem die Fundamentaldaten der Unternehmen, die über den Aktienerfolg entscheiden.

Ein Beispiel: Wer bei US-Nebenwerten auf ein Index-Investment vertraut, nimmt in Kauf, dass rund 25 % der dort gelisteten Unternehmen Geld verlieren. Effektiver ist es also ganz offensichtlich, auf eine Strategie zu setzen, die die gut geführten, finanziell starken Unternehmen mit langfristig attraktiven Wachstumsperspektiven herausfiltert. Und das klappt besonders bei Small und Micro Caps eben nur, in dem man sich intensiv mit den jeweiligen Unternehmen auseinandersetzt und sie in der Tiefe analysiert. Dafür ist die Erfahrung, die man als Investor in diesem Marktsegment mitbringt, natürlich von Bedeutung.

Was die Aussichten für US-Nebenwerte angeht, bin ich aktuell äußerst bullish. Die US-Wirtschaft ist bereit für ein Anziehen des Wachstums, die amerikanische Notenbank fährt ihre quantitative Lockerungspolitik in einem gesunden Tempo zurück und im aktuellen Zinsumfeld ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Zinsen wieder steigen. Historisch betrachtet bietet das aktuelle Marktumfeld also äußerst günstige Rahmenbedingungen für Aktien im Allgemeinen. Und auch wenn die Bewertungen insgesamt schon recht hoch sind, gibt es aus unserer Sicht noch genügend Chancen, die Renditen über das Jahr hinweg im positiven Bereich zu halten. In diesem Sinne kann die Suche für Stockpicker beginnen.

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(Autor:_ Chuck Royce, CEO und Portfolio Manager bei der 100-prozentigen Legg Mason-Tochter Royce &Associates)