Panik an den Börsen

03.02.2014

Jan Meister

**Der DAX geht auf Talfahrt und notiert aktuell um die 9.140 Punkte. Die Vorgaben aus den USA und den asiatischen Börsen sind schlecht. Kommt jetzt ein massiver Kurssturz oder nur eine "notwendige" Korrektur? *finanzwelt* befragte aktuell Jan Meister, Geschäftsführer Meritum Capital Managers GmbH, nach seiner Einschätzung der Lage auf den Kapitalmärkten.**

Der Grund für die weltweite Börsenschwäche der letzten Tage liegt in den Wachstumssorgen an den Märkten. So waren die US-Wirtschaftsdaten zuletzt weniger beeindruckend als zuvor, wobei kurzfristige Einflüsse wie die Kältewelle in den USA schwer einzuschätzen sind.

Gleichzeitig bereiten die Schwellenländer weiter Sorgen. Die Kapitalflucht aus den Schwellenländern führt dazu, dass viele Zentralbanken die Zinsen anheben mussten, um ihre Währungen zu stabilisieren. Die damit verbundenen steigenden Finanzierungskosten in Schwellenländern trüben aber auch die Wachstumsaussichten ein. Es ist davon auszugehen, dass die Schwellenländerrisiken an den Kapitalmärkten solange Bestand haben, bis die US-Zinswende weiter vollzogen ist. Hierfür kann die Rendite für 10-jährige US-Anleihen einen Anhaltspunkt geben, wenn diese zumindest deutlich über 3% liegen sollte.

Gleichzeitig sollten sich Anleger nicht verunsichern lassen. Denn letztlich liegt der Ausgangspunkt für die Unsicherheit in der Frage, ob und wie stark die US-Notenbank ihre expansive Geldpolitik zurückfährt. Dies hängt aber einzig von der Frage ab, wie stark die US-Wirtschaft wächst. Eine starke US-Wirtschaft ist dabei mittelfristig gut für Unternehmen und letztlich für die Aktienmärkte. Nach Jahren der Kursanstiege, war eine Korrektur fällig, die vielen Anlegern eine zweite Einstiegschance bietet.

(Autor: Jan Meister, Meritum Capital Managers GmbH)