Onlinehandel: Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch
31.10.2023
KI-Boost: Kleinere Onlinehändler trotzen der post-pandemischen Flaute. Freepik, rawpixel.com
Nach den Boomjahren der Pandemie erlebt der Onlinehandel in Deutschland erstmals eine leichte Flaute. Insbesondere kleinere Onlinehändler können durch den Einsatz von KI-Technologien wirksam gegensteuern.
Auch die Bäume im deutschen Onlinehandel wachsen nicht endlos in die Höhe. Nach den Boomjahren der Pandemie, als die Deutschen über Wochen und Monate in ihren Wohn- und Arbeitszimmern gefangen waren und massenweise die Bestellungen übers Web für sich entdeckten, haben sich die Onlineumsätze zuletzt etwas rückläufig entwickelt. So meldete der Handelsverband Deutschland in seinem „Onlinemonitor 2023“: „Nachdem die Onlineumsätze in den Pandemiejahren insgesamt um mehr als 25 Milliarden Euro netto wachsen konnten, ist die Entwicklung 2022 im Vergleich zum Vorjahr gebremst. Der Onlinehandel hat mit einem Minus von 2,5 Prozent beziehungsweise 2,2 Milliarden Euro auf 84,5 Milliarden Euro erstmals einen leichten Umsatzverlust erfahren.“
Nun sind 2,2 Milliarden Euro Rückgang nach zwei außerordentlich erfolgreichen Jahren zuvor kein gravierender Rückgang. Im Vergleich zu den Onlineumsätzen von 2019, vor der Corona-Sonderkonjunktur, beträgt der Zuwachs zudem immer noch 42,8 Prozent. Der Handelsverband Deutschland schreibt: „Die meisten Warengruppen rund ums Wohnen sowie Heimwerken und Garten, welche während der Coronapandemie (auch) online stark nachgefragt wurden, büßten die Zuwächse zumindest teilweise wieder ein. Lebensmittel sind online hingegen 2022 erneut überdurchschnittlich gewachsen – das spricht für ein weiteres und nachhaltiges Onlinewachstum.“ Mittelfristig mit Sicherheit. Doch die Zeichen für 2023 stehen nicht so günstig – dieses ablaufende Jahr könnte angesichts der schwachen Konsumnachfrage aufgrund schmalerer Haushaltskassen auch eher magerer ausfallen.
Amazon wächst gegen den Markttrend
Kurzum: Onlinehandel bleibt ein Geschäft mit Zukunft. Doch garantierte Gewinne gibt es nicht mehr. Der Wettbewerb wird härter, die Margen kleiner, die Risiken größer. Gegen den Markttrend wächst nach den Auswertungen des Handelsverband Deutschland vor allem der größte Marktplatz: Amazon. Alle Marktplätze zusammen kamen 2022 auf 50 Prozent Anteil am Onlinehandel. Für Investoren dürften die Entwicklungen rund um den E-Commerce nach wie vor hochinteressant sein – ist hier wieder ein Wachstumstrend zu erkennen.
KI hat das Zeug zum Gamechanger im Onlinehandel
Die Antwort auf die zunehmenden Herausforderungen und Margendruck gerade kleinerer Händler auf der großen Bühne Amazon kann nur lauten: Digitalisierung. Und tatsächlich ist laut Handelsverband Deutschland die Bereitschaft für den Einsatz von KI im (Online-)Handel zunehmend größer. Immerhin 23,5 Prozent der für den „Onlinemonitor 2023“ befragten Unternehmen setzen bereits auf den Einsatz von KI im eigenen Haus, weitere 8,7 Prozent haben das zumindest in naher Zeit vor. KI hat das Zeug dafür, für eine Effizienzwelle im Onlinehandel zu sorgen.
Das ist auch die feste Überzeugung der Macher des Softwareunternehmens amz.tools GmbH. Die Hamburger haben die Full-Service-Plattform Arthy entwickelt, die auf Basis von KI funktioniert. Arthy setzt auf Machine Learning und Big Data, um Onlinehändler in ihrem Business zu unterstützen.
Die vor wenigen Tagen gelaunchte neueste Variante des Programms gibt nicht nur Handlungsempfehlungen für Onlinehändler ab, sondern setzt diese auch um. So unterstützt Arthy Anbieter etwa bei der Rückerstattung und übernimmt zeitraubende Tätigkeiten ganz automatisch. Auch bei der Kommunikation mit Kunden oder der Reaktion auf Reklamationen leistet Arthy wertvolle Dienste, sowohl für kleine, als auch für größere Onlinehändler.