Online Apotheken und ihr Profit in der Krise

01.02.2021

Foto: © Bru-nO - pixabay.com

Die Corona-Krise hat einiges verändert, so auch das Gesundheitswesen. Klar wird nun: die Art der Behandlung, wie sie momentan abläuft, muss dringend verbessert und auf solche Situationen zugeschnitten werden. Auch für die Patienten hat sich seit Einzug des Virus einiges verändert. Termine sind nun nicht mehr so einfach zu bekommen und auch als Risikopatient ist ein Besuch der Praxis nicht immer eine Option. Dazu zählt auch das Besorgen wichtiger Medikamente, die für diese Gruppe wichtiger ist als für gesunde Menschen.

Nicht für alle ist die Krise ein herber Rückschlag, gibt es daneben zahlreiche Profiteure, die sich seit bestehen der Pandemie weiterentwickelt und mehr Aufträge denn je an Land gezogen haben. Das betrifft vor allem den Dienstleistungssektor oder gar Online-Anbieter, welche schon vor der Krise über ein stabiles und funktionsfähiges Netzwerk verfügten und dieses nun optimal nutzen können. Einer dieser Anbieter sind beispielsweise die Online-Apotheken, die 2020 einen regelrechten Boom erlebten und sich zahlreiche Aufträge sichern konnten.

Wettbewerb der Versandapotheken

Online Apotheken gibt es schon seit einigen Jahren. Um genau zu sein seit 2004. Schon damals wurde der Arzneimittelversandhandel in Deutschland, wie er im Fachjargon genannt wird, durch ein Gesetz rechtlich abgesichert, sodass es den Apotheken nun möglich war, selbst apotheken- und verschreibungspflichtige Medikamente bundesweit an die Patienten zu verschicken. Heute gibt es etwa 150 Online-Apotheken mit einem richtigen Shop, indem man sozusagen nach den passenden Medikamenten stöbern kann.

Oftmals weiß man schließlich gar nicht, welche Medikamente es in der Apotheke tatsächlich gibt und auch nicht, wie die Preisgestaltung in etwa aussieht, löst man im Endeffekt nur das vom Arzt ausgestellte Rezept ein. Wie in allen anderen Shops wurde 2004 die Preisbindung für rezeptfreie Medikamente aufgehoben, 2016 die für rezeptpflichtige Medikamente, was den Wettbewerb unter den Versandapotheken eröffnete. Preise vergleichen, das Rezept per Post einschicken, das Medikament erhalten – so funktioniert Online-Shopping in Apotheken.

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Die Kasse klingt dank Corona

Natürlich haben im Zuge der Pandemie die Aufträge der Online-Apotheken deutlich zugenommen. Der Bedarf an Desinfektionsmitteln oder gar Gesundheitsmasken ist explodiert. Patienten sorgten sich mehr um ihre Gesundheit als vorher und griffen deutlich häufiger zu Vitaminpräparaten und anderen Gesundheitsboostern.

Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C oder Vitamin D3 + K2, welches das Immunsystem stärkt und somit eine mögliche Ansteckung mit dem Virus etwas eindämmen, waren zeitweise überall gänzlich ausverkauft. Den Daten des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel zu entnehmen, gab es im 2. Quartal des vergangenen Jahres einen Anstieg des Umsatzes der Online-Apotheken um 67,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 267 Millionen Euro Umsatz waren dabei drin.

Zukunft sehr aussichtsreich

Dass sich dieses Plus auch nach der Pandemie halten kann ist denkbar, verändert sich das Gesundheitswesen ebenfalls. Mehr digitale Angebote soll es in Zukunft geben, gab die Corona-Krise schließlich schon dem E-Rezept einen großen Schubs. Dadurch lassen sich unnötige Kontakte sowie das Risiko einer Ansteckung vermeiden.

Den Plänen der Bundesregierung zufolge soll das sogar ab dem 01.01.2022 verpflichtend eingeführt werden. Das E-Rezept wird auf dem Smartphone angezeigt und kann dann sowohl in stationären Apotheken als auch im Online-Versandhandel eingelöst werden. Das ist nicht nur während der Corona-Krise ein deutlicher Vorteil, sondern auch während der Grippewelle oder künftigen Pandemien, die das Land ins Wanken bringen.