Nur Mut

07.05.2015

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Eigentlich stimmt am Maklerberuf nach wie vor alles. Wer bereit ist, die Risiken des freien Unternehmerberufs zu tragen, wird mit Chancen reichlich belohnt. Dennoch zieht der potenzielle Nachwuchs das Dasein als Angestellter etwa bei einem Konzern der Finanzdienstleistungsbranche vor. Und verzichtet damit auf große Perspektiven.

Umgang mit vielen Menschen, Selbstständigkeit, Entscheidungsfreiheit, Flexibilität, Verantwortung – so sieht eigentlich die Beschreibung eines Traumjobs aus. Eigentlich, denn auf den Maklerberuf scheint dies nicht zuzutreffen. Rund 47.000 Makler zählt das Register des DIHK, und sogar von einem leichten Zuwachs ist die Rede. Doch in etwa die Hälfte der Marktteilnehmer hat die 50 überschritten und wird sich mittelfristig zurückziehen. Was nachkommt, reicht allemal nicht, um den Verlust auch nur entfernt aufzufangen. Doch was sind die Ursachen dafür, dass junge Menschen nicht bereit sind einen Beruf zu ergreifen, der noch immer beste wirtschaftliche Perspektiven bietet? Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender der Jung, DMS & Cie. AG, sieht dahinter auch ein wenig Furcht vor der eigenen Courage: „Gerade Berufseinsteiger streben nach der vermeintlichen Sicherheit einer Festanstellung und fürchten die Risiken der Selbstständigkeit, die jedoch ein Kennzeichen weiter Bereiche der Finanzdienstleistung ist." Hinzu komme sicherlich das schlechte Image, das der Branche anhafte.

Dabei hat sich in den letzten Jahren immens viel getan.

Es gibt große Fortschritte im Ausbildungsangebot. Vom Kaufmann über Fachwirt und Bachelor bis zum Master gibt es für jedes Qualifikationsniveau eine solide fachspezifische Berufsausbildung. Dies bestätigt Norbert Lamers, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Makler Akademie: „Aktuelle Entwicklungen öffnen Perspektiven für Jungmakler, sich qualifiziert im Markt zu positionieren, und für Maklerunternehmen, potenzielle Mitarbeiter zu begeistern, zu finden und zu binden." Die zunehmende Regulierung der Branche impliziere enorme Chancen, denn der Beruf des Versicherungsvermittlers wandle sich durch die steigenden rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen immer mehr zu einem Experten-Beruf auf Augenhöhe mit Rechtsanwälten und Steuerberatern.

Etliche große Versicherer, Software-Anbieter und Weiterbilder haben es sich zum Ziel gesetzt, den Maklernachwuchs gezielt zu fördern.

Als Fördermitglieder unterstützen sie den von der bbg Betriebsberatung ins Leben gerufenen Jungmakler Award 2015 (www.jungmakler.de). Damit verbunden ist nicht nur eine finanzielle Unterstützung dieser Aktion. Darüber hinaus dient ein möglichst breites Bündnis auch dem Anlegen selbst. 2014 hatten 111 Bewerber an der Ausschreibung zum jährlich vergebenen Jungmakler-Award in den Kategorien Neugründung und Betriebsübernahme teilgenommen. Am Ende entschied eine zehnköpfige Jury aus Vorständen, Maklern und Journalisten über die insgesamt sechs Preisträger auf den Plätzen eins bis drei. In diesem Jahr soll die Teilnahme noch lebhafter werden. Zumal ein jeder Jungmakler, der an der Ausschreibung teilnimmt, automatisch von zahlreichen Vorteilen, Aktionen und Veranstaltungen des Jungmakler-Clubs profitiert. (hwt)

Maklernachwuchs - Online-Ausgabe 02/2015