Nur kein Risiko

11.05.2014

Jörg Knaf

Die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise sowie die anhaltend hohe Volatilität an den Märkten sind auch an den deutschen Investoren nicht spurlos vorübergegangen. Dies belegt eine aktuelle Studie von Natixis Global Asset Management (NGAM), zu der rund 500 vermögende deutsche Privatinvestoren befragt wurden.

(fw/ah) Über 2/3 der Interviewten sind zurzeit skeptisch und haben trotz gestiegener Börsenkurse ihr Vertrauen in die Märkte verloren. Gleichzeitig geben jedoch 66 % der Befragten an, dass sie eine positive Entwicklung ihres Portfolios für 2014 erwarten.

„Viele Investoren haben sich zwar ehrgeizige Anlageziele gesteckt, realistisch betrachtet aber keine Möglichkeit, diese auch zu erreichen", so John Hailer, Chief Executive Officer für Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Asien bei Natixis Global Asset Management. „Es muss sich also etwas ändern. Die Märkte sind zuletzt auf neue Höchststände geklettert, und die Anleger sind mit der Performance ihrer Portfolios im Wesentlichen zufrieden. Doch ohne einen konkreten Plan, der auch die individuelle Risikobereitschaft sowie die persönlichen Anlageziele berücksichtigt, haben die Investoren kaum Chancen, ihre Anlageziele auch zu erreichen. Und das ist doch das größte Risiko überhaupt."

Die Studie zeigt das Dilemma auf: einerseits wünschen sie Investoren einen Vermögenszuwachs – etwa für die Altersvorsorge – andererseits haben sie große Sorge um den Erhalt ihrer Anlagen. Für die Mehrheit der Deutschen haben – anders als Anleger im Ausland – dabei stabile und sichere Anlagen die höchste Priorität.

Das Anlageverhalten der meisten Deutschen ist auf Sicherheit fokussiert. So wollen drei Vier-tel der Befragten (75 %) lediglich ein minimales Risiko bei ihren Anlagen eingehen, selbst wenn dies den Verzicht auf Rendite bedeutet. Beinahe drei Viertel der Befragten (71 %) begnügen sich zudem mit sehr niedrigen bis moderaten Renditen von 0 % – 7 %. Schaut man auf das Ausland, so fällt die Zustimmung für diese bescheideneren Levels mit durchschnittlich 46 % deutlich geringer aus.

„Die deutschen Privatanleger verfolgen vorrangig persönliche Anlageziele, wie zum Beispiel die Altersvorsorge. Aus diesem Grund müssen Vermögensverwalter und Finanzberater den Anlegern geeignete Instrumente an die Hand geben, damit diese ihre persönliche Performance effizienter messen können. Nur so können sie diversifizierte und nachhaltige Portfolios auf-bauen, die eine konsistente und langfristige Performance erzielen", ergänzt Jörg Knaf, Managing Director Nordeuropa bei NGAM.

Die Studie zeigt weiterhin, dass 84 % der deutschen Anleger ausschließlich in Produkte investieren, die sie verstehen. Gleichzeitig erkennt eine Mehrheit von ihnen, dass eine reine 60/40 Anlagestrategie jeweils in Aktien und Renten nicht mehr zeitgemäß ist, um die erforderliche Diversifizierung erzielen zu können. Hier sind Vermögensverwalter und Finanzberater gefragt.

www.ngam.natixis.com