Nord-Süd-Gefälle bei Studentenmieten
08.04.2020
Für Studierende ein günster Ort zum Wohnen: Emden / Foto: © getti - stock.adobe.com
Es ist wieder so weit: Mit dem Beginn des Sommersemesters suchen wieder tausende junge Menschen eine Wohnung. Eine Untersuchung von ImmoScout24 und wg-suche.de zeigt, dass je nach Standort sehr unterschiedlich tief in die Tasche gegriffen werden muss. Vor allem im Süden ist das Studentenleben teuer. Im Nordwesten haben studentische Mieter hingegen Grund zur Freude.
Die Schere bei den Mieten in den Universitätsstädten geht immer weiter auseinander. So zeigt der Mietpreis-Check von ImmoScout24 und wg-suche.de, dass in den zehn teuersten Uni-Städten die Mietpreise innerhalb von acht Jahren um 50 bis 65 % gestiegen sind. Für die Untersuchung wurde in über 160 Hochschulstädten die Entwicklung der durchschnittlichen Warmmiete für eine 80 m² große Dreier-WG und eine 30 m² große Singlewohnung in der Zeit von 2011 bis 2019 unter die Lupe genommen.
Rastantes Preiswachstum in München
Wie bei den Mietpreisen allgemein ist auch beim studentischen Wohnen München der teuerste Standort. So werden in der bayerischen Landeshauptstadt für eine Single-Wohnung im Schnitt 889 Euro Warmmiete fällig und damit mehr als der neue BAföG-Höchstsatz von 853 Euro. Wer sich stattdessen für ein WG-Zimmer entscheidet, muss durchschnittlich immer noch 697 Euro bezahlen. Damit haben sich die Mieten in den vergangenen Jahren deutlich erhöht und die Preisunterschiede zwischen WG-Zimmer und Wohnung sind immer deutlicher geworden: Im Jahr 2011 waren für eine Wohnung noch 582 Euro und für ein WG-Zimmer 456 Euro fällig.
Wir können alles – außer Hochdeutsch und günstig wohnen
Ein ganzes Stück günstiger können Studierende leben, wenn sie sich für eine andere Landeshauptstadt im Süden Deutschlands entscheiden: So kostet in Stuttgart ein WG-Zimmer „nur“ 549 Euro, was die Neckarmetropole auf Rang zwei in der Auswertung bringt. Ohnehin ist Baden-Württemberg ein durchaus teures Pflaster für studentisches Wohnen. Mit Freiburg (507 Euro), Konstanz (494 Euro) und Heidelberg (459 Euro) liegen drei weitere Universitätsstädte aus dem „Ländle“ in der Riege der teuersten Städte für WG-Zimmer. Auch in Frankfurt (531 Euro), Hamburg (455 Euro) und Düsseldorf (442 Euro) ist ein Zimmer in einer Dreier-WG alles andere als günstig.
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