Neue Assetklasse Quartier?
30.09.2021
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Habona veröffentlicht Sonderausgabe des Habona-Reports „Investieren im Quartier – krisenresilient und zukunftsfest“. Der Schwerpunkt liegt auf dem als krisenfest geltende und deshalb stark im Investorenfokus stehende Quartier.
Der Investment und Asset Manager stellte bereits im März dieses Jahres eine Studie mit JLL und Statista über die Auswirkungen der Pandemie auf Handelsimmobilien und Siedlungsformen vor. Ihr Ergebnis zeigt klar, dass Immobilien in einem gemischt genutzten Umfeld mit vielfältigen Angeboten äußerst krisenresistent sind. Nahversorgungsimmobilien, die mit verschiedenen Nutzungen in Quartieren integriert waren, profitierten sogar von der Pandemie. Dementsprechend ist die Nachfrage institutioneller Investoren nach Immobilien dieser Assetklasse spürbar gewachsen und hat damit die ohnehin positive Wertentwicklung weiter angeschoben.
Hohe Erwartungen
Um anstehende gesellschaftliche Herausforderungen wie Digitalisierung, Demografie und Mobilität und ihre raumwirksamen Folgen für Stadt und Land zu meistern, seien gemischt genutzte Quartiere am besten geeignet – da sind sich Stadtplaner und Politik aktuell einig. Im Sonderreport erörtern das Autorenteam um die Habona-Researcher und die Gastbeitragsverfasser von Landmarken und Großman & Berger deshalb, welche Eigenschaften ein Quartier besitzen sollte, um darin nachhaltige Investments tätigen zu können. Besonders durch die Pandemie wurde deutlich woran es Städten und Quartieren schon lange fehlt und welche Chancen sich ergeben.
Attraktivität wird durch ein Berücksichtigen der vielfältigen Ansprüche an Wohnen, Arbeiten und Leben geschaffen. Funktional und informell vernetze Quartiere, die digitale und physische Versorgungs- und Infrastrukturangebote verknüpfen, bieten dabei die höchste Lebensqualität. Damit werden hohe Anforderungen bei Neubauten an Projektentwickler und Politik gestellt. Städte und Kommunen müssen einen schnellen und echten Kurswechsel verfolgen, auch im Hinblick auf die baurechtlichen und -technischen Regelungen.
Großes Potential und gute Aussichten
Für die Zukunft schreibt der Report Quartieren eine hohe Relevanz für die Weiterentwicklung der modernen europäischen Stadt zu. Diese Siedlungen werden die Aufgabe haben, die fortschreitenden Trends in Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie Außen- und Binnenmigration langfristig und nachhaltig zu kanalisieren und gleichzeitig moderne und lebenswerte Räume zu schaffen. Damit zeigen Quartiere auch für Immobilienentwickler und -investoren ihr riesiges Potential. Besonders ist dabei das Quartierzentrum, denn mit seinen Verbundeffekten zwischen diversen Nutzungen ist es das Herz einer Siedlung. Wichtige Nahversorgungsangebote wie Lebensmittel, Ärzte, Kindergarten und Bildungsstätten finden dort ihren Platz. So entstehen hohe und selbstverstärkende Wechselwirkungen mit dem Umfeld, die sich positiv auf die Stabilität des Quartierzentrums auswirken.
Die befragten Experten beschreiben das Quartier als interessante Investmentalternative mit besonders attraktiven Eigenschaften: Setzte man den Fokus auf die Deckung von Grundbedürfnissen, würden konstante und zuverlässige Mietcashflows erwirtschaftet. Bonitätsstarke Ankermieter gingen langfristige Bindungen am Standort ein und bildeten so die Grundlage für eine hohe Wertstabilität. Eine bessere Drittverwendbarkeit entstünde durch eine höhere Nutzungsflexibilität, die ein Mixed-Use-Charakter mit sich bringe. Außerdem stehe das Quartierszentrum für soziale und ökologische Nachhaltigkeit aufgrund der sozialen Interaktion und zeit- sowie ressourcenschonenden Verbundeffekten. Mit diesen positiven Eigenschaften sei eine Einordnung als eigene Assetklasse laut Marktbeobachtern legitim. Darüber hinaus werden Flexibilität, Drittverwendung und ESG für Anleger immer wichtiger, eine Nachfrage an Investmentalternativen im Quartiert dürfte demnach noch rasant zunehmen. (lb)
Den vollständigen Report finden Sie hier.