Nachfrage nach Forward-Darlehen steigt um 64 Prozent

26.07.2015

Juni 2015: Die DTB-Standardrate verteuert sich zur Jahresmitte um rund vier Prozent.

(fw) „Besonders auffällig ist in diesem Monat die erneute deutliche Erhöhung des Anteils der Forward-Darlehen am Gesamtmarkt“, so Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG. „Bisher Unentschlossene oder Umschulder sichern sich die noch immer niedrigen Zinskonditionen mit dieser Darlehensform jetzt für die Zukunft.“

Mit einem Anteil von 17,32 Prozent erreichen Forwards laut dem aktuellen Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) nach einem Anstieg um knapp 64 Prozent binnen zwei Monaten einen neuen Höchstwert.

Die Standardrate erhöht sich zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem Vormonat. Sie steigt innerhalb von vier Wochen um 34 Euro bzw. 7,4 Prozent auf 494 Euro. Dennoch zahlen Eigenheimerwerber im Juni 2015 für ein Darlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf sowie einer zehnjährigen Sollzinsbindung noch 65 Euro weniger für ihre monatliche Kreditrate als vor einem Jahr (559 Euro).

Der durchschnittlichen Tilgungssatz sinkt minimal auf 2,79 Prozent. Zum Vorjahreszeitraum (2,44 Prozent) bleibt eine Erhöhung um 0,35 Prozentpunkte. Die durchschnittliche Darlehenshöhe reduziert sich im Juni minimal weiter – auf 170.000 Euro. Dennoch bleibt sie höher als vor einem Jahr, als Häuslebauer durchschnittlich nur 162.000 Euro Darlehenssumme beanspruchten.

Die durchschnittliche Sollzinsbindung verkürzt sich zu Mai um ein halbes Jahr auf 13 Jahre und einen Monat. Innerhalb der letzten zwölf Monate verlängert sich die durchschnittliche Laufzeit aber immer noch um 20 Monate. Nach einem leichten Rückgang im Vormonat geht der durchschnittliche Beleihungsauslauf auch im Juni leicht von 77,54 Prozent auf 77,32 Prozent zurück. Daraus resultierend erhöht sich der Eigenkapitalanteil leicht von 22,46 auf 22,68 Prozent. Im Juni 2014 betrug das in eine Baufinanzierung eingebrachte Eigenkapital noch rund ein Prozent weniger (21,57 Prozent).

Die Nachfrage nach Annuitätendarlehen geht erneut zurück, verringert sich um knapp drei Prozentpunkte auf 68,60 Prozent. Im Vorjahresmonat lag der Anteil bei 71,22 Prozent. KfW-Darlehen erhöhen sich leicht um 0,57 Prozentpunkte und erreichen damit erstmalig wieder einen zweistelligen Anteil von 10,07 Prozent. Trotz dieses Anstiegs liegt der Anteil von KfW-Krediten weiterhin unter dem Vorjahreswert (12,24 Prozent). Forward-Finanzierungen verzeichnen mit 2,33 Prozentpunkten den größten Zuwachs und erreichten im Juni mit 17,32 Prozent ein neues Allzeit-Hoch. Währenddessen spielen Darlehen mit variablem Zinssatz auch zur Jahresmitte keine große Rolle. Ihr Anteil bleibt mit 0,85 Prozent unverändert gering. Im Vergleich zum Vorjahr (2,69 Prozent) reduziert sich der Wert auf knapp ein Drittel.