Nachfrage nach B-Standorten steigt
18.03.2014
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Während der europäische Markt für Gewerbeimmobilien insgesamt seit einigen Monaten einen positiven Verlauf nimmt, erholen sich die einzelnen Staaten unterschiedlich schnell vom Abschwung der vergangenen Jahre. Ein differenziertes Bild, bei dem zunehmend regionale Unterschiede eine Rolle spielen und B-Standorte an Attraktivität gewinnen.
(fw/ah) Dr. Marcus Cieleback, Group Head of Research, erläutert die veränderten Bedingungen: „Die politischen Bemühungen zu einer Angleichung des Binnenmarktes bleiben hoch, doch das Marktumfeld ist nach wie vor sehr heterogen. Daher verlangt die aktuelle Lage den Investoren eine gute Kenntnis der Teilmärkte ab, um Chancen und Risiken von Investitionen in ein gesundes Verhältnis zu bringen."
Die Fluchtbewegungen aus unsicheren Staatsanleihen, die sich aus der allgemeinen Unsicherheit der vergangenen Jahre ergeben haben, führen derzeit zu anhaltenden Investitionen in Richtung langfristiger Anlageprodukte mit höheren Renditechancen. „Infolgedessen konnten wir eine weiterhin hohe Nachfrage nach Gewerbeimmobilien beobachten, während das Angebot passender Anlageziele jedoch abnimmt." Bedingt durch die konstant hohe Nachfrage nach Gewerbeimmobilien in Europa wird das Angebot passender Anlageziele ständig geringer. Die Folge sind steigende Preise und sinkende Spitzenrenditen. Angesichts dessen sind Investoren zunehmend auf ein effektives Asset Management in Verbindung mit niedrigen Leerstandsquoten angewiesen.
Die Analysen der Gewerbemarktstudie zeigen, dass Investoren angesichts der Knappheit im Core-Segment nun zunehmend in Value-Add-Produkte investieren. Zudem wird auch an B-Standorten wieder mehr investiert als in den Vorjahren. „Angesichts weiterhin niedriger Zinsen und den verbesserten Wachstumsraten nehmen Investoren bei der Suche nach guten Renditen derzeit auch höhere Risiken in Kauf. Mit Blick auf die steigende Nachfrage an B-Standorten gehen wir davon aus, dass sich die Renditen in den Nebenstädten mittelfristig an die in den Top-Lagen wieder annähern werden und der historisch hohe Spread nicht Bestand haben wird."
Die Analyse der europäischen Teilmärkte ergab, dass im Bereich Einzelhandelsimmobilien nicht nur landesspezifische, sondern auch große regionale Unterschiede herrschen. „Durch das Erstarken des Onlinehandels und die damit verbundene Veränderung des Konsumentenverhaltens entsteht eine regional kleinteilig differenzierte Nachfragestruktur. Daher beobachten wir zurzeit einen deutlichen lokalen Anpassungsdruck, der die Anforderungen an Einzelhandelsinvestments stark beeinflusst."